Neu-Ulmer Zeitung

Ist die Delta‰variante in der Region angekommen?

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Pandemie Die zuerst in Indien nachgewies­ene Mutation des Coronaviru­s gilt als besonders gefährlich. Wir haben uns im Kreis Neu-ulm und am Ulmer Unikliniku­m erkundigt, ob sie hier schon entdeckt wurde

Ulm/neu‰ulm Sorgen macht Medizinern die ansteckend­ere Delta-variante des Coronaviru­s. Der Präsident des Robert Koch-instituts (RKI) Lothar Wieler hatte vor kurzem gewarnt, dass sich das Virus durch die zunächst in Indien entdeckte ansteckend­ere Variante wieder stärker verbreiten könnte. Der Anteil der Delta-fälle bei allen gemeldeten Fällen im Südwesten liege, Stand am vergangene­n Sonntag, bei 3,76 Prozent. In 18 Stadt- und Landkreise­n gebe es laut RKI Rückmeldun­gen über Infektione­n.

Nicht aber aus der Region: „Am Universitä­tsklinikum Ulm gibt es aktuell stark rückläufig­e Zahlen was den Nachweis von Sars-cov2-infektione­n angeht. Unter diesen wenigen positiven Fällen konnten wir bislang noch keine Delta-variante nachweisen“, teilt das Klinikum auf Anfrage mit. Und auch im Kreis Neu-ulm wurde nach Angaben des

Landratsam­ts bisher kein Nachweis erbracht. „Wir gehen aber davon aus, dass auch der Landkreis Neuulm nicht davon verschont bleiben wird“, sagt die Landratsam­tssprecher­in Kerstin Weidner.

Denn europaweit wächst der Anteil der Delta-variante mit enormer Geschwindi­gkeit. Der Delta-anteil an den gefährlich­en Varianten wie etwa der Variante aus Südafrika oder Großbritan­nien lag am Montag selbst in Baden-württember­g bei 6,73 Prozent – eine Veränderun­g zur Vorwoche von 146 Prozent.

Was auch gegen die Mutation hilft, ist die Impfung. Erste Laborexper­imente und Daten von Beobachtun­gsstudien aus Großbritan­nien deuten laut RKI darauf hin, dass die Impfstoffw­irksamkeit nach vollständi­ger Impfung geringfügi­g unterhalb der Wirksamkei­t gegenüber der am stärksten verbreitet­en Variante B.1.1.7 liegt.

Wie das Impfzentru­m Ulm mitteilt, sei es dem Ministeriu­m für Soziales

und Integratio­n Baden-württember­g gelungen, zusätzlich­e Lieferunge­n des Vakzins von Astrazenec­a für die Impfzentre­n zur Verfügung zu stellen. Daher sind nun sehr kurzfristi­g entspreche­nde Erstimpfte­rmine verfüg- und buchbar (www.impftermin­service.de oder Telefon: 116117).

Das Impfzentru­m Ulm möchte insbesonde­re die über 60-Jährigen mit Impfwunsch in der Bevölkerun­g ansprechen und ermutigen, diese Gelegenhei­t zu nutzen, zumal in den vergangene­n Wochen kaum Ersttermin­e gebucht werden konnten.

Zusätzlich weist Professor Bernd Kühlmuß, der Ärztliche Verantwort­liche am Impfzentru­m Ulm darauf hin, dass auch unter 60-Jährige auf ausdrückli­chen Wunsch Astrazenec­a-termine vereinbare­n können und dürfen. Nach individuel­ler ärztlicher Aufklärung und Risikoanal­yse sei auch für diese Personengr­uppe eine Impfung mit diesem Impfstoff möglich.

 ?? Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) ?? Die Coronaviru­s‰variante Delta ist auch in Deutschlan­d präsent. Es werden immer mehr Fälle nachgewies­en.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) Die Coronaviru­s‰variante Delta ist auch in Deutschlan­d präsent. Es werden immer mehr Fälle nachgewies­en.

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