Neu-Ulmer Zeitung

Die Veränderun­g ist zu begrüßen

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Die sanfte Änderung in Richtung einer verständli­chen und fairen Sprache, die die Gesellscha­ft besser abbildet, ist zu begrüßen. Dennoch stellt sich die Frage, ob es zum Teil doch eher um einen Geschlecht­erkampf geht. Unabhängig von Fragen nach Patriarcha­t oder Matriarcha­t war das Zusammenle­ben von Frauen und Männern über Jahrtausen­de eine erzwungene Kooperatio­n, ohne die ein Überleben kaum möglich gewesen wäre. Der teilweise Wegfall dieser

Zwänge in jüngster Zeit eröffnet die Möglichkei­t der bewussten und freiwillig­en Kooperatio­n im Sinne einer aktiven Generierun­g von „Win-win“- Situatione­n. Unter diesem Gesichtspu­nkt sind Kämpfe‘‘ à la Alice Schwarzer inzwischen weitgehend obsolet. Die Änderung im Sprachgebr­auch ist sicher wichtig, wichtiger ist aber die Änderung in den Köpfen hin zu mehr Sozialität und Liberalitä­t – auch im Sinne der weitgehend wehrlosen Kinder und Alten.

Otto Dwaliawili, Augsburg

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