Sprachliche Zirkusnummern
Über Ihre diesbezügliche Ankündigung bin ich geradezu empört. Haben Sie (besonders in der heutigen Zeit) nichts Besseres zu tun, als einem solchen Unfug zu frönen. Ich kann weiß Gott nicht verstehen, wie ein erwachsener Mensch sich mit einem solchen Mist beschäftigen kann (Lehrkräfte statt Lehrer, Kita-personal statt Erzieher usw. – der jahrhundertelang gebrauchte Lehrling wurde ja bereits vor Jahren abgeschafft.) Es ist eine Schande, ein Kulturgut dieses Ranges so zu verhunzen. Goethe würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sich dieses Gendergesäusel anhören müsste. Mir reicht es schon, dass der öffentlich rechtliche Rundfunk regen Gebrauch davon macht. Ich muss mir diese sprachlichen Zirkusnummern nicht auch noch in meiner bisherigen Heimatzeitung, die ich über viele Jahrzehnte geschätzt und abonniert habe, als Ärgernis vor Augen führen.
Friedrich Willert, Oberstdorf Stimmung sind die neuen Leitlinien Ihrer Redaktion ein Hoffnungsschimmer. Ihre Vorgaben zum „sanften“Gendern können dazu beitragen, die aufgeheizten Gemüter zu beruhigen und die Debatte zu versachlichen. Denn die Vorgaben tragen einerseits dem Anliegen der Befürworter Rechnung, andererseits berücksichtigen sie bestehende Vorbehalte in der Bevölkerung. Freilich wird keine der beiden Seiten über diesen Kompromiss vollends glücklich sein – aber das ist auch gar nicht notwendig. Bekanntlich gelingt ein Kompromiss nämlich nur dann, wenn beide Seiten (zumindest ein bisschen) unzufrieden mit ihm sind. In diesem Sinne: Glückwunsch zu einem gelungenen Kompromiss!
Dominik Klucker, Frechenrieden
ein, in der es halt nun – wenn auch erst seit 100 Jahren, nicht nur Ärzte, sondern auch Ärztinnen gibt, und seit 16 Jahren keinen Bundeskanzler, sondern eine Bundeskanzlerin. Verallgemeinernd könnten wir also sagen: die Bundeskanzler:innen unseres Landes, in dem im übrigen 51 % Frauenanteil gezählt werden.
Renate Gorke, Türkheim