Unbekannte hängen Kater „Mäxle“an einen Zaun
Tierquälerei In Ingstetten wurde eine Katze an ein Seil gebunden. Sie starb an den Folgen. Die Besitzerin ist fassungslos
Roggenburgingstetten „Was geht in solchen Menschen vor?“– Diese Frage lässt die Besitzerin des Katers nicht mehr los, der in Ingstetten der Tierquälerei zum Opfer gefallen ist. Jemand hat eine Schnur um den Bauch des Tieres gebunden und es damit an den Pfosten eines Weidezaunes gehängt. Das Mäxle – so der Name des Katers mit dem rot-weißen Fell – starb an den Folgen. Während die Polizei wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz ermittelt, trauert seine Besitzerin. „Ich versuche, das irgendwie zu verarbeiten“, sagt sie.
Es fällt der Ingstetterin schwer, darüber zu sprechen – aber sie möchte reden, um zu vermitteln, was für ein Leid die Tat ausgelöst hat. Als „mehr als schlimm“bezeichnet sie, was dem vier Jahre alten Kater zugestoßen ist, den sie auf dem Hof großgezogen habe und der für sie „wie ein Familienmitglied“ gewesen sei. Am Montagmorgen sei er an einem Zaun hängend gefunden und befreit worden. Als sie davon erfuhr, sei sie sofort zu ihrem Mäxle geeilt, das in der Wiese lag und vor Schmerzen schrie. Es habe seine Hinterbeine nicht mehr bewegen können. „Ich habe ihn dann sofort zum Tierarzt gebracht“, sagt die Besitzerin. Der konnte dem zutraulichen Kater allerdings nicht mehr helfen.
Die Familie erstattete Anzeige. Zudem habe sie eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für zielführende Hinweise ausgesetzt, sagt die Katzenbesitzerin. Stellen sich der Täter oder die Täter, möchte sie das Geld an das Tierheim Weißenhorn spenden. Die Polizeiinspektion Weißenhorn veröffentlichte einen Zeugenaufruf und nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 07309/96550 entgegen. Tatzeitraum sei vermutlich der Vorabend oder die Nacht zum Montag, heißt es im Bericht der Beamten.
Die Tochter der Besitzerin hat sich indes auch selbst in den sozialen Netzwerken an die Öffentlichkeit gewandt, um auf den Fall aufmerksam zu machen. Auch Fotos des Katers sind im Beitrag zu sehen. Die Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer rangieren zwischen Entsetzen,
Mitgefühl und Wut. „Mir blutet das Herz. Wie grausam manche Menschen sein können – unfassbar. Das tut mir so unendlich leid“, kommentiert eine Userin den Facebook-post, der bis Mittwochnachmittag mehr als 600 Mal geteilt wurde. Die Nutzer hoffen auf einen Ermittlungserfolg: „Hoffentlich findet man irgendwann den/die Kranken und zieht sie zur Verantwortung. Leider zählen unsere geliebten Tiere nur als Sache ... Mein Mitgefühl an die Besitzer“, schreibt eine Userin.
Attacken auf Katzen hat die Polizei im Landkreis Neu-ulm in diesem Jahr schon mehrere verzeichnet. Im Mai berichtete sie von Vorfällen im Weißenhorner Stadtteil Bubenhausen. Dort war eine Katze innerhalb von zwei Monaten zwei Mal angeschossen worden – vermutlich mit einer Luftdruckwaffe. Zudem lagen den Beamten Hinweise vor, dass jemand eine Lebendfalle aufgestellt hatte.