Neu-Ulmer Zeitung

Liebe zur Musik entdecken

- VON ANGELA HÄUSLER

Freizeit Ohne Konzerte und Veranstalt­ungen ist es kaum möglich, Kinder für Musik zu

begeistern. Viel weniger melden sich in Senden in Vereinen oder der Musikschul­e an

Senden Eine stille Zeit hat das Sendener Kulturlebe­n pandemiebe­dingt hinter sich. Jetzt, wo Musiker und Sänger wieder gemeinsam proben und auftreten, wollen sich die städtische Musikschul­e und drei örtliche Musikverei­ne mit einer Kooperatio­n gegenseiti­g in Sachen Jugendarbe­it stärken: An den Sendener Grundschul­en dürfen Kinder das Musizieren ausprobier­en und können bei Bedarf Instrument­e von Vereinen ausleihen.

Kinder und Jugendlich­e für die Musik zu interessie­ren, das ist im vergangene­n Jahr kaum möglich gewesen – aus diesem Grund haben sich Musikschul­e und Vereine eine Kooperatio­n überlegt.

Dazu gehört der Schnupperu­nterricht, den der interessie­re Nachwuchs nach Anmeldung von der Musikschul­e bekommt – ein Instrument testen und Fragen stellen können die Kinder da kostenlos, unter dem Motto „Musik für Neugierige“. Und fast wie im Fitness-studio bietet die Schule ab kommendem September außerdem eine Zwölferkar­te für Instrument­alunterric­ht an: 12 Stunden, nach Wunsch verteilt über ein Jahr, mit denen Interessie­rte ihre Musikkennt­nisse auffrische­n oder einen Neuanfang machen können, ohne gleich einen Vertrag abzuschlie­ßen. „Wir hoffen, dass wir damit viele Leute motivieren können“, sagt Musikschul­leiterin Corinna Kukuc.

Die Schule setzte ihre Arbeit während der Lockdown-phasen unter anderem mit Online-unterricht fort und stellte ihre Leistungen mit eigenen Videos vor. Gelitten habe, so berichtete Schulleite­rin Corinna Kukuc, vor allem das Ensemblesp­iel. Gemeinsame­s Proben sei zwar per Internet möglich, aber eben nicht dasselbe. Und: Die Außenwirku­ng der Institutio­n ging regelrecht flöten – die Musikschul­e wurde in den letzten Monaten fast unsichtbar.

Aufrappeln und Gehör verschaffe­n müssen sich jetzt auch die Musikverei­ne. „Wir haben diese Zeit trotz allem ganz gut überstande­n“, berichtete Stefan Theobald vom Musikverei­n Harmonia Wullenstet­ten. Die Musikanten hatten sich ebenfalls mit Online-proben befasst und wollen diese Möglichkei­t auch in Zukunft nutzen, wo sie sinnvoll ist. Sogar ältere Musiker hätten die Internet-stunden gut angenommen, so Theobald. Jetzt stünden die ersten Auftritte an, aktive Musiker seien während der Durststrec­ke zum Glück nicht abgesprung­en. Deutlich bemerkbar mache sich die Musik-lücke aber bei den Jüngsten: So haben sich seit dem Wegfall der Schnupper-veranstalt­ungen für Kinder, wie dem jährlichen Instrument­enzirkel, nur noch ein Drittel der sonst üblichen Anzahl an Anfängern gefunden.

Die Musikverei­nigung Sendenay-oberkirchb­erg hoffe, dass die Zusammenar­beit mit der Musikschul­e Früchte trägt, sagte Vorsitzend­er Claus Zanker. Auch sein Verein hat nun die Nachwuchsg­ruppen von musikalisc­her Früherzieh­ung bis Jugendmusi­korchester nun wieder gestartet und ist guter Dinge. „Wir hoffen sehr, dass unser Jahreskonz­ert heuer im dritten Anlauf stattfinde­n kann“, so Zanker.

Auf große Fahrt gehen wollen, wenn es irgend möglich ist, heuer die jungen Musiker des Jugendorch­esters WITA, das von der Jugend der Vereine aus Aufheim, Wullenstet­ten und Illerberg/thal gebildet wird. Auch sie, so Sprecher Justin Maier, haben sich mit Online-aktivitäte­n und Workshops musikalisc­h fit gehalten.

„Corona hat uns im Frühjahr 2020 hart getroffen“, sagte Benjamin Schor, Vereinsche­f der Dorfmusika­nten Aufheim, „von heute auf morgen wurde es ganz still und leise.“Proben, Auftritte, Veranstalt­ungen – alles urplötzlic­h abgesagt. Die Aufheimer mussten zudem das fest eingeplant­e Großevent zum 60-jährigen Bestehen aufs Jahr 2022 verschiebe­n. Da planen sie nun ein Bezirksmus­ikfest mit vielen Gästen. Der Termin steht: Vom 17. bis 19. Juni 2022 soll gefeiert werden.

 ?? Foto: Angela Häusler ?? Sie starten in Sachen Jugendarbe­it gemeinsam durch: Musikschul­leiterin Corinna Ku‰ kuc, Benjamin Schor und Jens Bransky von den Dorfmusika­nten Aufheim, Stefan Theobald von der Harmonia Wullenstet­ten und Justin Maier vom Jugendorch­ester WITA.
Foto: Angela Häusler Sie starten in Sachen Jugendarbe­it gemeinsam durch: Musikschul­leiterin Corinna Ku‰ kuc, Benjamin Schor und Jens Bransky von den Dorfmusika­nten Aufheim, Stefan Theobald von der Harmonia Wullenstet­ten und Justin Maier vom Jugendorch­ester WITA.

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