Welche Konsequenzen könnte die Kühlschrankpanne in der Pfuhler Praxis für den Hausarzt Dr. Kröner haben?
„Gute Frage“, sagt Jodok Müller von der Bayerischen Landesärztekammer, die kontrolliert, ob sich Ärzte an die Be rufsordnung halten. Der Kammer werde im Normalfall aber erst aktiv werden, wenn die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren in die Wege leitet. Denn die habe rechtliche Mit tel, um beispielsweise Hausdurchsu chungen oder Ähnliches durchführen zu können. Die Staatsanwaltschaft teilt auf Anfrage mit, dass derzeit kein Verfahren geführt werde, der Sach verhalt aber geprüft werden wird. Ob dies zu einem Verfahren führt, ist un klar. Sollte es dazu kommen, würde eine Mitteilung bei der Ärztekammer eingehen. Der örtliche Verband, der Ärztliche Bezirksverband Schwaben, würde den Sachverhalt dann prüfen. „Ich denke aber nicht, dass es einen Verstoß gegen die Berufsordnung gibt“, sagt Müller. Etwaige Verstöße könnten von der Kammer mit einer Rüge, aber auch verbunden mit ei ner Geldstrafe in Höhe von bis zu 5000 Euro sank tioniert werden. Eine Rüge hat an sich keine weitrei chenden Folgen. „Außer dass er so weiß, dass er etwas falsch gemacht hat“, so Müller. Le diglich ein Gericht könne eine höhere Strafe verhängen. Möglich wären aber auch Strafen aufgrund zivilrechtli cher Klagen also wenn Betroffene gegen ihn gerichtlich vorgehen.
Über seine Zulassung als Arzt, seine Ap probation, würde nicht die Landes ärztekammer, sondern die Regierung von Oberbayern entscheiden. Doch der Behörde würden bislang keine Hin weise vorliegen, die Anlass zu einem approbationsrechtlichen Einschreiten geben würden, heißt es auf Anfrage. Müller könne sich auch nicht vorstellen, dass dahingehend noch etwas kommt. Dann müsste schon mit Vorsatz und kriminell vorgegangen worden sein. Und so wie er über den Fall infor miert sei, war das „eher ein Verse hen“. Zudem tue der Pfuhler Hausarzt Kröner jetzt viel, unter anderem die
Antikörpertests. Das Neuulmer Ge sundheitsamt, das nach einem Hin weis eine Kontrolle in der Praxis durch führte und so die falsche Kühlung aufdeckte, sieht laut Landratsamtsspre cherin Kerstin Weidner derzeit keine Veranlassung, weitere Konsequenzen, als die bereits erfolgten, zu ziehen.
Die Impfstoffe, die in dem zu warm ein gestellten Kühlschrank gelagert wa ren, seien entsorgt worden. Listen von Patienten, die im Zeitraum vom 1.
April bis zum 13. Juli geimpft wurden, seien angefordert worden. Kröner zeige sich zudem sehr kooperativ und tue mehr, als er von Behördenseite aus tun müsse. „Vielleicht kommt es ir gendwann mal zu einer Nachkontrol le“, sagt Weidner.