Luxushandtaschen im Abo
Wirtschaft Einkaufserlebnis war gestern – heute sind Flatrates gefragt
Was wird nur aus dem Einkaufserlebnis? Das Stöbern in den Regalen, die Momente der Euphorie nach dem Kauf, das Jagdglück, das sich beim Einkauf einstellen kann – das alles scheint aus der Mode zu kommen. Denn, so sprechen die ersten Ökonomen, Kundinnen und Kunden schließen vermehrt Abonnements ab.
Diese gibt es heute nicht mehr nur für Ihre Tageszeitung, so wie das früher einmal war, es gibt sie praktisch für so gut wie alles – für Filme und Serien bei den verschiedenen Streaminganbietern, na klar, für Musik bei Spotify und Co. Das Bio-gemüse kann man sich wöchentlich in einer Kiste vor die Haustür liefern lassen – und die Getränke bringt der Lieferdienst. Zur Qualitäts-waschmaschine aus deutscher Produktion gibt es auch gleich das Abo für das Qualitäts-waschmittel obendrauf. Wer eine Vorliebe für Luxus-handtaschen haben sollte, findet im Netz ein Start-up, das alle zwei Monate etwas Neues von Dior, Gucci oder Prada liefert. Und ja: Mit einem solchen Handtaschen-abo stellt sich nicht mehr die Frage, ob der Kauf einer Neuen tatsächlich nötig ist. Sie kommt einfach.
Manche Dienstleister ziehen mit Flatrate-angeboten
nach, etwa mit Kaffee- und Cappuccino-flatrates oder – bitte anschnallen jetzt – mit einer Waschanlagen-flatrate, die endlich die tägliche Fahrzeugwäsche erschwinglich macht. Die Zeit dafür hat man sich durch die vielen anderen Abos ja längst angespart.
Wer heute ein neues Business aufzieht, sollte sich deshalb von Anfang an Gedanken machen und kluge Abosysteme einzuführen.. Als Kundin oder Kunde schließt man zu guter Letzt noch ein Abo bei den Verbraucherberatungsstellen ab, die einem dann erklären, welche Abos neben dem der Tageszeitung tatsächlich sinnvoll sind. (mit dpa)