Tesla mit neuem Rekord
Aber Verzögerung bei Werksgenehmigung
Palo Alto Trotz der weltweiten Chipkrise und Lieferproblemen hat Tesla den dritten Rekordgewinn in Folge eingefahren. Mit 1,6 Milliarden Dollar (1,4 Mrd Euro) verdiente der Us-elektroautobauer im dritten Quartal fast fünfmal mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um 57 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Dollar.
Der Konzern von Starunternehmer Elon Musk baut gerade in Grünheide bei Berlin seine erste europäische Fabrik und hofft, dort noch in diesem Jahr erste Autos zu fertigen. Tesla sah sich am Mittwoch im Plan dafür. „Wir rechnen damit, die abschließenden Genehmigungen vor dem Ende dieses Jahres zu erhalten“, hieß es im Quartalsbericht. Allerdings wurde wenige Stunden später bekannt, dass die dreiwöchige Online-erörterung von mehr als 800 Einwänden gegen den Bau vom 2. November an wiederholt werden soll. Zugleich spielt Tesla die Bedeutung des Produktionsbeginns herunter – auch für das zweite Us-werk im texanischen Austin, das ebenfalls fast fertig ist. „Wir sollten nicht davon ausgehen, bis Ende des Jahres Autos aus diesen Werken auszuliefern, selbst wenn wir sie bauen“, sagte Finanzchef Zach Kirkhorn in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zum einen müssten Regulierer die Modelle abnehmen, zum anderen wolle Tesla selbst erst die Fertigungslinien einfahren, damit die Qualität stimme.
Tesla will in Berlin den Kompakt-suv Model Y bauen, der auf dem Bestseller Model 3 basiert. Bisher werden Model-y-fahrzeuge aus China nach Deutschland geliefert. Auf lange Sicht peilt Tesla aber einen Platz in der ersten Riege der Autobranche an. Das langfristige Ziel sei, 20 Millionen Fahrzeuge im Jahr zu bauen, betonte der Finanzchef. Auf dem Weg dorthin peile man eine jährliche Zuwachsrate von 50 Prozent an. Die Chipknappheit trifft den traditionell auf diesen Bereich fokussierten Elektroautobauer nicht so stark wie andere Hersteller.
Das vergangene Quartal zeigte auch, dass es Tesla immer besser gelingt, im Kerngeschäft Geld zu verdienen. Früher spielten Einnahmen aus dem Verkauf von Co2-emissionsrechten an andere Autohersteller oft eine große Rolle, um die Bilanz angesichts hoher Verluste in der Autoproduktion aufzubessern. (dpa)