Neu-Ulmer Zeitung

Sanierte Schießanla­ge wird ein Raub der Flammen

- VON RONALD HINZPETER UND MARIO OBESER

Brand Der Schützenve­rein Nersingen-leibi war stolz auf die erneuerte Anlage. Nun ist ein hoher Schaden zu beklagen

Nersingen‰leibi Schock für die Mitglieder der SV Schützenve­reinigung Nersingen-leibi: Die erst vor Kurzem sanierte 100-Meter-anlage in Leibi wurde teilweise ein Raub der Flammen. Am späten Mittwochab­end brach im Kugelfang Feuer aus und vernichtet­e die Einrichtun­g. Die Brandursac­he ist bisher noch nicht geklärt. Die Stimmung im Verein ist am Boden: „Es sind alle ziemlich entsetzt“, sagte der Erste Kassierer Uwe the Kaye gegenüber unserer Redaktion. Erst im Oktober vergangene­n Jahres war der 100-Meter-stand nach einer umfassende­n Renovierun­g wieder in Betrieb gegangen – bis der Lockdown kam. „Alle hatten sich über den Umbau gefreut“, so Uwe the Kaye, der Kugelfang sei nach dem neuesten Stand der Technik hergericht­et worden. Und gerade diese Einrichtun­g, die an den Rändern mit Weichholz verkleidet ist, wurde ein Raub der Flammen.

Als die Feuerwehr kurz vor 22 Uhr auf dem Gelände in der Langen Gasse eintraf, stand der Kugelfang bereits in Flammen. Weil ein Zeuge aufsteigen­den Rauch bemerkt hatte, waren die Einsatzkrä­fte dorthin beordert worden. Sie konnten noch verhindern, dass das Feuer auf den angrenzend­en Wald übergriff. Da sich der Kugelfang abgesetzt vom Schützenhe­im im Freigeländ­e befand, bestand keine Gefahr für andere Gebäude. Sie blieben unversehrt, auch der 25-Meter-stand ist noch intakt.

Die Löscharbei­ten kamen einem Hindernisl­auf gleich. Die auf dem Platz gespannten Drahtseile mussten von den Einsatzkrä­ften mit voller Schutzausr­üstung, dem für die Brandbekäm­pfung erforderli­chen Material und teils unter Atemschutz bei Dunkelheit überstiege­n werden. Erst als die erste Beleuchtun­g aufgebaut war, war ein sichereres Vorgehen möglich.

Im Einsatz waren neben mehreren Streifen der Polizeiins­pektion Neu-ulm und dem Rettungsdi­enst die Feuerwehre­n Nersingen-leibi, die Drehleiter mit Begleitfah­rzeug der Feuerwehr Leipheim und die Feuerwehr Straß. Erst gegen zwei Uhr morgens konnten die Kräfte wieder abrücken. Davor musste immer mal wieder nachgelösc­ht werden. Nach ersten Schätzunge­n beläuft sich der Sachschade­n auf rund 70.000 Euro. In der Nacht ergaben sich zunächst keine Hinweise auf eine vorsätzlic­he Brandstift­ung. Allerdings sind zur Ursache weitere Ermittlung­en erforderli­ch, heißt es vonseiten der Polizei. Brandermit­tler nahmen im Laufe des Tages den Schießstan­d in Augenschei­n.

Für den Verein ist der Verlust gravierend. Nach der Sanierung war die Anlage allerdings versichert worden, sodass der Kassier, zumindest was das Finanziell­e anbelangt, die Angelegenh­eit erst mal nüchtern betrachtet. Man müsse jetzt eben erst mal sehen, was die Versicheru­ng bezahle. Allerdings werde es wohl eine Zeit lang dauern, bis der 100-Meter-stand wieder hergestell­t sei. Das könne sicherlich bis zum Frühjahr dauern – „wenn’s reicht“. Wenn die Vereinsmit­glieder viele Arbeiten selber übernähmen, werde es wohl längere Zeit in Anspruch nehmen. Die für Ende November in Leibi geplante Gaumeister­schaft in der freien Pistole wird wohl woanders stattfinde­n müssen.

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Foto: Mario Obeser Die Schießanla­ge des Schützenve­reins Nersingen‰leibi ist völlig ausgebrann­t. Der Schaden beläuft sich auf rund 70.000 Euro.

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