Der TSV findet das „Primacenter“prima
Sportstätte Die Vorstandsmitglieder des TSV Weißenhorn sind vom Entwurf für den Neubau begeistert. Jetzt will der Verein auch den Stadtrat und den Bürgermeister überzeugen
Weißenhorn Seit etwa zwei Jahren treiben die Verantwortlichen des TSV Weißenhorn mit dem „Primacenter“ein ehrgeiziges Projekt an. Hinter diesem Begriff verbirgt sich der Plan für eine Sportstätte mit Gymnastikhalle, die sich durch ihre Gestaltung von einer gängigen Sporthalle unterscheidet. Eine warme Holzoptik soll Ruhe und Wärme ausstrahlen. Mit rund 300 Quadratmetern Fläche und einer Höhe von etwa vier bis fünf Metern ist die Halle wesentlich kleiner geplant als vergleichbare Gebäude. Diese und noch mehr Details stellte der Vereinsvorsitzende Jürgen Bischof am Mittwochabend auf der Jahreshauptversammlung des TSV Weißenhorn vor.
„Prima“ist eine Abkürzung, die für Prävention, Rehabilitation, Integration und „Miteinander aktiv“steht. Bischof zufolge steht bei der Nutzung der Halle nicht der Ballsport im Vordergrund. Es sollen dort Kleingeräte zum Einsatz kommen. Neben der Gymnastikhalle mit Spiegelwand und Parkettboden sind auch Büroräume für die Geschäftsstelle und ein zusätzlicher Multifunktionsraum für Sitzungen und Versammlungen vorgesehen. „Wir sind im Vorstand von diesem Entwurf begeistert“, sagte Bischof. Denn das neue Gebäude soll nicht nur für sportliche Aktivitäten genutzt werden, sondern auch Raum für Kultur, Bürgertreffs oder Schulungen bieten.
Der Kneipp-verein Weißenhorn, der Liederkranz oder die Kreishandwerkerschaft hätten bereits ihr Interesse an den Räumlichkeiten bekundet, sagte Bischof. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an eine baldige Umsetzung, als Bürgermeister Wolfgang Fendt im März 2020 ein Baugrundstück an der Roggenburger Straße in Aussicht stellte. Wie „ein Schlag aus heiterem Himmel“sei es aber gewesen, als im März die Vorsitzenden der anderen Stadtratsfraktionen und der Bürgermeister sowohl den Standort als auch eine erhöhte Bezuschussung des Projektes infrage stellten, sagte Bischof.
Auch wenn der Verein mit einem Darlehen von 280.000 Euro sowie Rücklagen in Höhe von 300.000 Euro an die Finanzierung herangeht und der Freistaat einen Zuschuss von 300.000 Euro bereitstellt, klafft noch ein großes Loch in der Baukasse. Im Dezember 2020 beliefen sich die Schätzungen für die Baukosten des „Prima-center“auf 1,8 Millionen, die steigenden Kosten für Baustoffe seien noch nicht mit eingerechnet, führte Bischof weiter aus.
Dass das Projekt funktionieren könnte, zeigen nach Ansicht des Vorsitzenden Beispiele wie das Turnzentrum Pfuhl, der Orange Campus in Neu-ulm oder die Sportopia in Söflingen. Bischof machte keinen Hehl aus seinem Unverständnis über die Entscheidung seiner Stadtratskolleginnen und -kollegen: „Wir machen der Stadt ein attraktives Angebot und wollen keine Bittsteller sein.“Enttäuscht zeigten sich die Vereinsmitglieder darüber, dass sich bei der Versammlung außer Bischofs Fraktionskollege Bernd Jüstel (WÜW), der sich zum „Prima-center“bekannte, keine weiteren Stadträtinnen und Stadträte blicken ließen.
Die Verantwortlichen des Vereins wollen sich nun auf die Suche nach Sponsoren machen und das Gespräch mit dem Bürgermeister und
anderen Stadträtinnen und Stadträten suchen. Dass in der Fuggerstadt der Bedarf für eine solche Halle und das damit verbundene
Konzept vorhanden ist, steht für Bischof außer Frage. Schließlich seien die Sportstätten in Weißenhorn ausgebucht und durch den Ganztagsunden terricht an Schulen auch alle weiteren Räumlichkeiten besetzt. Währenddessen seien große Hallen teilweise durch kleine Gruppen belegt.