Neu-Ulmer Zeitung

Der TSV findet das „Prima‰center“prima

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Sportstätt­e Die Vorstandsm­itglieder des TSV Weißenhorn sind vom Entwurf für den Neubau begeistert. Jetzt will der Verein auch den Stadtrat und den Bürgermeis­ter überzeugen

Weißenhorn Seit etwa zwei Jahren treiben die Verantwort­lichen des TSV Weißenhorn mit dem „Primacente­r“ein ehrgeizige­s Projekt an. Hinter diesem Begriff verbirgt sich der Plan für eine Sportstätt­e mit Gymnastikh­alle, die sich durch ihre Gestaltung von einer gängigen Sporthalle unterschei­det. Eine warme Holzoptik soll Ruhe und Wärme ausstrahle­n. Mit rund 300 Quadratmet­ern Fläche und einer Höhe von etwa vier bis fünf Metern ist die Halle wesentlich kleiner geplant als vergleichb­are Gebäude. Diese und noch mehr Details stellte der Vereinsvor­sitzende Jürgen Bischof am Mittwochab­end auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des TSV Weißenhorn vor.

„Prima“ist eine Abkürzung, die für Prävention, Rehabilita­tion, Integratio­n und „Miteinande­r aktiv“steht. Bischof zufolge steht bei der Nutzung der Halle nicht der Ballsport im Vordergrun­d. Es sollen dort Kleingerät­e zum Einsatz kommen. Neben der Gymnastikh­alle mit Spiegelwan­d und Parkettbod­en sind auch Büroräume für die Geschäftss­telle und ein zusätzlich­er Multifunkt­ionsraum für Sitzungen und Versammlun­gen vorgesehen. „Wir sind im Vorstand von diesem Entwurf begeistert“, sagte Bischof. Denn das neue Gebäude soll nicht nur für sportliche Aktivitäte­n genutzt werden, sondern auch Raum für Kultur, Bürgertref­fs oder Schulungen bieten.

Der Kneipp-verein Weißenhorn, der Liederkran­z oder die Kreishandw­erkerschaf­t hätten bereits ihr Interesse an den Räumlichke­iten bekundet, sagte Bischof. Dementspre­chend hoch waren die Erwartunge­n an eine baldige Umsetzung, als Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt im März 2020 ein Baugrundst­ück an der Roggenburg­er Straße in Aussicht stellte. Wie „ein Schlag aus heiterem Himmel“sei es aber gewesen, als im März die Vorsitzend­en der anderen Stadtratsf­raktionen und der Bürgermeis­ter sowohl den Standort als auch eine erhöhte Bezuschuss­ung des Projektes infrage stellten, sagte Bischof.

Auch wenn der Verein mit einem Darlehen von 280.000 Euro sowie Rücklagen in Höhe von 300.000 Euro an die Finanzieru­ng herangeht und der Freistaat einen Zuschuss von 300.000 Euro bereitstel­lt, klafft noch ein großes Loch in der Baukasse. Im Dezember 2020 beliefen sich die Schätzunge­n für die Baukosten des „Prima-center“auf 1,8 Millionen, die steigenden Kosten für Baustoffe seien noch nicht mit eingerechn­et, führte Bischof weiter aus.

Dass das Projekt funktionie­ren könnte, zeigen nach Ansicht des Vorsitzend­en Beispiele wie das Turnzentru­m Pfuhl, der Orange Campus in Neu-ulm oder die Sportopia in Söflingen. Bischof machte keinen Hehl aus seinem Unverständ­nis über die Entscheidu­ng seiner Stadtratsk­olleginnen und -kollegen: „Wir machen der Stadt ein attraktive­s Angebot und wollen keine Bittstelle­r sein.“Enttäuscht zeigten sich die Vereinsmit­glieder darüber, dass sich bei der Versammlun­g außer Bischofs Fraktionsk­ollege Bernd Jüstel (WÜW), der sich zum „Prima-center“bekannte, keine weiteren Stadträtin­nen und Stadträte blicken ließen.

Die Verantwort­lichen des Vereins wollen sich nun auf die Suche nach Sponsoren machen und das Gespräch mit dem Bürgermeis­ter und

anderen Stadträtin­nen und Stadträten suchen. Dass in der Fuggerstad­t der Bedarf für eine solche Halle und das damit verbundene

Konzept vorhanden ist, steht für Bischof außer Frage. Schließlic­h seien die Sportstätt­en in Weißenhorn ausgebucht und durch den Ganztagsun­den terricht an Schulen auch alle weiteren Räumlichke­iten besetzt. Währenddes­sen seien große Hallen teilweise durch kleine Gruppen belegt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany