Für den Bebauungsplan, aber gegen Beschimpfungen
Reaktionen Der geplante Bau der Dreifachturnhalle hat in Senden die Emotionen hochkochen lassen
Senden Der Sendener Stadtrat hat am Dienstag dem Flächennutzungsund dem Bebauungsplan für die neue Dreifachturnhalle zugestimmt und sich dabei gegen beleidigende Töne gegenüber Bürgermeisterin Claudia Schäfer-rudolf gewandt. Denn in der Debatte um den Neubau an der Holsteiner Straße waren in den vergangenen Monaten immer wieder Emotionen hochgekocht – das zeigte sich sowohl in sozialen Medien als auch in Einwendungen an die Stadtverwaltung gegen das Vorhaben.
Fraktionsübergreifend distanzierten sich die Stadträtinnen und Stadträte von Äußerungen, die einzelne Gegner des Hallenneubaus ans Rathaus, insbesondere an die Bürgermeisterin gerichtet hatten. Unter anderem wurde Schäfer-rudolfs politische Umgangsweise als „schäbig“, ihre Amtsführung als „bürgerfeindlich“tituliert, mit der Halle stehle sie „Menschen saubere Luft“.
Von solchen Thesen wollte sich Hans-peter Werner (Grüne), dessen Fraktion von Beginn an gegen den Hallenstandort auf der Wiese war, deutlich distanzieren. Manche Stellungnahme sei „sehr persönlich ge
sagte er, das stoße den Grünen auf. Es bleibe aber dabei, dass die Grünen das Vorhaben ablehnen, in erster Linie, weil der Bau der massiven Halle eine wichtige Frischluftschneise zerschneide.
„Beleidigungen haben hier nichts zu suchen“, pflichtete Xaver Merk (Die Linke) bei, der seine Standortkritik ebenfalls aufrecht erhielt. Auf die Anwohnerinnen und Anwohner werde zu wenig Rücksicht genommen. Bei allen Meinungsverschiedenheiten dürfen solche Misstöne aber „nicht Stil der Auseinandersetzung sein“. „Was hier mit der Bürgermeisterin gemacht wurde, sprengt jegliche Grenzen des Anstands“, sagte Spd-fraktionschef Georg Schneider, der den Grünen vorwarf, beim nahe gelegenen Baugebiet Herbartstaße kein Problem mit Luftschneisen zu haben.
Er bedaure die persönlichen Angriffe, sagte Yusuf Cinici (BISS), der Hallenbau sei ein notwendiger Schritt, das sehe der Großteil von BISS ebenso. Fraktionskollege Anton Leger aber sagte, er habe Zweifel am Standort und der mangelhafte Brandschutz sei kein Argument für den Abriss der alten Halle.
„Der Standort ist gut wie er ist“, befand Edwin Petruch (Freie Wähworden“, ler), und Beleidigungen gehörten nicht in die demokratische Diskussion. Der Standort sei sinnvoll und alles sachgerecht abgewogen worden, sagte Theo Walder (CSU), „wir stimmen dafür“.
Sie finde es „bedauerlich, dass gerade bei dieser Planung immer wieder die Contenance verloren geht“, sagte Schäfer-rudolf selbst. Sie zitierte aus einem Brief, in dem sie unter anderem als Lügnerin mit „kommunistischen Putin-verhaltensregeln“bezeichnet worden war. Angesichts solcher Ausfälle bedankte sie sich für die „sachlich geführte Diskussion“des Abends.