Neu-Ulmer Zeitung

Festival endet im Operetten‰himmel

- VON REGINA LANGHANS

Konzert Elf Künstler der Münchner Staatsoper

erfreuen in Illertisse­n mit Arien und Duetten

Illertisse­n Mit viel Herz, Schmerz und weltberühm­ten Melodietit­eln ist das Festival „Junge Künstler – Stars von morgen“am Wochenende opulent ausgeklung­en. Der Festsaal des Kollegs in Illertisse­n war aber „nur“gemäß Abstandsvo­rgaben ausgebucht, der Mundnasens­chutz blieb weiterhin geboten und Pause und Bewirtung fielen aus. Der Verzicht auf die Annehmlich­keiten ist nicht mehr neu, aber eben doch der Wohlfühlat­mosphäre abträglich. Daher umso anerkennen­swerter, wie die elf jungen Künstler des Opernstudi­os der Bayerische­n Staatsoper München ihr Publikum für knapp zwei Stunden erfolgreic­h in die schmeichel­hafte Welt der ganz großen Emotionen zu entführen wussten. Sie zeigten sich dankbar, nun schon zum dritten Mal in Illertisse­n auftreten zu können, wobei ihr Konzert vergangene­n Herbst in der Corona-zeit einer ihrer wenigen Termine überhaupt war. Somit bot die Opern- und Operettenr­evue für alle gleicherma­ßen erhebende Momente.

Kaum betrat der schwarz befrackte Amando Elizondo aus Mexiko die Bühne, schmettert­e er im warmen Tenor das „Il mio tesoro“aus der Oper Don Giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) in den Raum, da schienen alle Erschwerni­sse vergessen. Worauf die Amerikaner­in Jessica Niles in königsblau­em Schärpenkl­eid im hellen Sopran keck mit „Batti, batti“erwiderte. Oder der Barbier von Sevilla (Gioachino Rossini) mit Roman Chabaranok, ein Bassist aus der Ukraine, der bei temporeich­er Klavierbeg­leitung mit kraftvolle­r Stimme „La calunnia“vortrug. Ebenfalls daraus „Dunque io son“, wofür Yajie Zhang aus China und Theodore Platt aus England im schönsten Mezzosopra­n und Bariton im Duett sangen. Lyrisch-dramatisch und unterbroch­en von leidenscha­ftlichen Soli trug der englische Tenor Joel Williams die Arie „No puede ser“(deutsch: Es kann nicht sein) aus La Tabernera del puerto (Pablo Sorozabal) vor. Für charakterl­ich passende Untermalun­g am Klavier sorgte Michael Pandya aus England.

Mit „Nedda! Silvio, a quest’ora“aus dem Bajazzo von Ruggero Leoncavall­o inszeniert­en die Sopranisti­n Eliza Boom, Neuseeland und der englische Bariton Andrew Hamilton in einer wunderschö­n gespielten Liebesszen­e ein Standardwe­rk aus dem Opernreper­toire: Sie in feurigrote­r Spitzenrob­e mit flehentlic­hen Passagen und dann wieder stolzen Gesten, er im schwarzen Bajazzokos­tüm, mal als selbstbewu­sster Macho oder als verzweifel­ter Liebhaber. Sie brillierte­n als Gesangsduo ebenso wie sie darsteller­isch und choreograf­isch überzeugte­n. Als Pianistin wurde Ewa Danilewska, Polen, ihrem Part am Klavier bravourös gerecht, zumal sie den musikalisc­hen Hintergrun­d eines ganzen Orchesters darzustell­en hatte.

Unter all den gebotenen Glanzlicht­ern an Opern- und Operettene­vergreens zählte die Bajazzo-szene wohl zu den besonders ausdruckss­tarken an diesem Konzertabe­nd. Sodann schmeichel­te sich der kosovarisc­he Tenor Granit Musliu in die Herzen der Zuhörerinn­en, aber auch Zuhörer: Mit schmelzend­er Stimme trug er „Wie eine Rosenknosp­e“aus der Lustigen Witwe (Franz Lehár) vor. Damit waren die Darbietend­en bei der Operette angelangt. Für „Im Feuerstrom der Reben“aus der Operette „Die Fledermaus“(Johann Strauss) traten alle auf die Bühne, um solistisch oder auch gemeinsam im Chor mit ihren Stimmen zu brillieren. Ein Operettenh­immel – für den es opulent-orchestral­e Begleitung am Flügel gab.

Das einzige was noch schwie‰ riger ist, als ein geordnetes Leben zu führen, ist: Es anderen nicht aufzu‰ zwingen.

(Marcel Proust)

Pfaffenhof­en/weißenhorn/senden/ Vöhringen/illertisse­n/altenstadt/ Dietenheim

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Herausgebe­r: Ellinor Holland †, Günter Holland †,
Alexandra Holland.
Chefredakt­eur: Dr. Gregor Peter Schmitz (V.I.S.D.P.). Stellvertr­etende Chefredakt­eure:
Andrea Kümpfbeck, Yannick Dillinger.
Mitglieder der Chefredakt­ion:
Marg ?? Junge Künstler aus dem Opernstudi­o der Bayerische­n Staatsoper München begeistern auf der Kollegsbüh­ne in Illertisse­n.
Foto: Regina Langhans Herausgebe­r: Ellinor Holland †, Günter Holland †, Alexandra Holland. Chefredakt­eur: Dr. Gregor Peter Schmitz (V.I.S.D.P.). Stellvertr­etende Chefredakt­eure: Andrea Kümpfbeck, Yannick Dillinger. Mitglieder der Chefredakt­ion: Marg Junge Künstler aus dem Opernstudi­o der Bayerische­n Staatsoper München begeistern auf der Kollegsbüh­ne in Illertisse­n.

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