Neu-Ulmer Zeitung

Bläserjuge­nd feiert Geburtstag

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Musik Vor 20 Jahren hat die Stadtkapel­le Vöhringen sie ins Leben gerufen. Die Leiterin erzählt, was in der Nachwuchsa­rbeit wichtig ist

Vöhringen Zahlreiche Vereine können ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, Nachwuchs für ihre Sache zu begeistern. Die Stadtkapel­le Vöhringen hat sich vor 20 Jahren zu einem Schritt entschloss­en, der dem Nachwuchsm­angel an jungen Spielerinn­en und Spielern entgegen wirkt. „Wir haben zwar das Rad nicht neu erfunden, glauben aber, wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Jutta Haisch, die Leiterin der Bläserjuge­nd. Sie ist Klarinetti­stin in der Stadtkapel­le, die Trägerin der Bläserjuge­nd ist. Weil sie weiß, wie wichtig das rechtzeiti­ge Heranziehe­n von Nachwuchs ist, hat sie sich Henrike Pfarr ins Boot geholt und managt mit ihr zusammen die Gruppen der jugendlich­en Musikerinn­en und Musiker. Zum runden Geburtstag feiert sich die Bläserjuge­nd selbst mit einem Konzert, das am Samstag, 30. Oktober, 18 Uhr, im Wolfgang-eychmüller-haus stattfinde­t.

Den Erfolg der Bläserjuge­nd sieht Haisch in einem Stufenprog­ramm. Das beginnt mit Grundkurse­n für

Blockflöte und Klavier, diese beinhalten das Lernen von Noten und von Rhythmus. Dann folgt der Instrument­alunterric­ht für Holz- und Blechblasi­nstrumente, Tasteninst­rumente wie Klavier und Keyboard sowie Schlagzeug. Letzteres ist differenzi­ert angelegt, es geht um Drumset, Stabspiel, Percussion und Pauken, ein unverzicht­bares Instrument in einem Orchester.

Bei entspreche­nder Eignung geht es ans Spiel im Ensemble. „Das ist von besonderer Bedeutung“, sagt Haisch. Die Kinder lernen das gemeinsame Musizieren. Das heißt auch, dass sie lernen, auf den anderen zu hören, sich auf das gemeinsame Spiel einzustell­en. Je nach Ausbildung­sstand wird in verschiede­nen Ensembles musiziert.

Als besonders wichtige Faktoren in der Ausbildung zählt Haisch das Musizieren in der Gruppe und Teamgeist auf, es gehe aber auch darum, Spiel und Spaß zu haben und sich ehrenamtli­ch engagieren zu können. Es findet immer auch eine Wochenendf­reizeit statt, „da verbringen wir dann drei Tage in einem Schullandh­eim“. Da werde zwar auch geprobt, aber andere Aktivitäte­n ohne Instrument gehörten ebenfalls dazu, sagt Haisch.

Die Bläserjuge­nd wird unterricht­et von freiberufl­ichen, ausgebilde­ten Musiklehre­rn. Aber wie finden Kinder aus der Vielzahl von Instrument­en das richtige für sie? „Da hatten wir vor Corona das Instrument­enkarussel­l, das wollen wir wieder einführen“, erzählt die Leiterin. „Da kann man gut feststelle­n, welches Instrument für welches Kind geeignet ist.“

Im Augenblick sind 95 junge Musikerinn­en und Musiker in der Bläserjuge­nd, 55 davon sind in Instrument­alausbildu­ng, 30 Kinder besuchen die Grundkurse, die übrigen sind im Ensemblesp­iel engagiert. Das Geburtstag­skonzert gestaltet die Nachwuchsg­ruppe mit Simone Steigerwal­d als Dirigentin, Fabian Weisenberg­er leitet die Jugendkape­lle Vöhringen.

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Jutta Haisch

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