Neu-Ulmer Zeitung

Ob‰la‰di, Ob‰la‰da?

- VON WOLFGANG SCHÜTZ

Popmusik In Liverpool kann man jetzt die Beatles studieren

„Sie haben uns ein Denkmal gebaut, und jeder Vollidiot weiß, dass das die Liebe versaut.“So sang mal eine Band, deren Name damit genau den passenden doppelten Boden erhielt: Wir sind Helden. Und wer sich ein wenig auskennt, könnte nun sagen, das sei doch wohl schon ewig her.

Aber bitte: Was ist Zeit im Pop? Denn nur mal zum Beispiel: Was sind die Events der Stunde? Ein neues Album von Abba! Im Kino startet ein Oscar-prämierter Spielfilm über Aretha Franklin. Und im Streaming sorgt die kommende Dokumentat­ion von

„Herr der Ringe“-herr

Peter Jackson für Furore, „Get Back“, über: The Beatles!

Für die gibt es freilich längst ein Denkmal, in Liverpool. Aber es hat die Liebe noch nicht getötet, oder? Neuestes Indiz jedenfalls: Eben dort kann man die Fab Four nun auf Master studieren. Wer denkt, man erführe in einem Jahr Vollzeitbe­schäftigun­g, was „Ob-la-di, Obla-da“bedeutet, ginge gemeinsam über einen gewissen Zebrastrei­fen… – quasi eine „Magical Mystery

Tour“. Ha! Unter den ersten zehn Studierend­en sind Menschen, die ihre Kinder Jude getauft haben, eine ist sogar extra aus den USA hergezogen, die brauchen so was nicht!

Die, zwischen Anfang 20 und Ende 60, werden ein Phänomen wissenscha­ftlich erforschen in seiner Entstehung und Wirkung, es geht um Kultur-marketing und Tourismus. Und um objektive Geschichts­schreibung, die auch gegen Mythen angehen soll. Als ließe sich gerade aus dem Pop das Subjektive herausstre­ichen. Mal ehrlich: Klingt das noch nach Liebe? Ist das nicht die Fortsetzun­g des gegenständ­lichen Denkmals ins Geistige? Doch die Musik, „Live And Let Die“, sie lebt!

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