Fiese Erreger abwehren
Impfung
Was passiert da eigentlich im Körper? Ein Kinderarzt erklärt es
Erster Piks, zweiter Piks: Wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, bekommt dafür häufig erst mal zwei Termine. Jetzt raten Fachleute zu einer dritten Impfung nach sechs Monaten. So sollen die Menschen besser und länger geschützt sein. Aber wie schützt so eine Impfung überhaupt?
Um das zu verstehen, müssen wir uns unser Immunsystem angucken. Das bekämpft Erreger, die in unseren Körper eindringen und uns krank machen. Das können zum Beispiel Bakterien, Pilze und Viren sein.
Bestimmte Zellen sind dafür zuständig, diese Eindringlinge anzugreifen. Du kannst sie dir vorstellen wie eine Armee. Die muss allerdings erst einmal herausfinden, was gegen die Erreger hilft. Dann bildet das Immunsystem
die passenden Abwehrstoffe. „Die werden Antikörper genannt. Das sind dann vielleicht die Waffen der Abwehr-armee“, sagt der Kinderarzt Jakob Maske. Allerdings brauchen wir je nach Erreger unterschiedliche Waffen.
Die Körperarmee bildet Antikörper
Unser Körper ist zum Glück sehr schlau: Nachdem er einen bestimmten Erreger bekämpft hat, bildet er Zellen, die sich merken, wie das ging. „Die Gedächtniszellen können dann, wenn der gleiche Gegner noch mal angreift, sehr schnell sehr viele Waffen, also Antikörper, bilden. So können sie den Erreger schlagen, bevor er uns krank macht“, sagt der Experte.
Auch eine Impfung sorgt dafür, dass unsere Körper-armee Antikörper für einen bestimmten Erreger bildet. Im Ernstfall wissen die Gedächtniszellen dann schon, was zu tun ist. „In der Regel impft man bei Erregern, die den Menschen sehr schwer krank machen können und wo man die Krankheiten nicht gut behandeln kann“, sagt Herr Maske. So hat man schon viele schlimme Krankheiten unter Kontrolle bekommen.
Manche Impfungen halten ein Leben lang, andere muss man auffrischen. „Es gibt Erkrankungen, die bekommen wir einmal und nie wieder“, sagt Jakob Maske. „Und es gibt welche, die wir immer wieder bekommen können.“
Um den Schutz nicht zu verlieren, gibt es Auffrischungsimpfungen. „Bei manchen Krankheiten braucht man die nach zehn Jahren. Bei Corona müssen wir jetzt schon nach einem halben Jahr auffrischen und wissen noch gar nicht, wie es da weitergeht“, sagt Jakob Maske. Bislang können sich in Deutschland Menschen ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. (dpa)