Neu-Ulmer Zeitung

Dutzende Corona‰fälle bei Wieland‰werken

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Pandemie 33 Beschäftig­te am Standort in Ulm wurden positiv auf das Virus getestet. Das Unternehme­n reagierte umgehend und hofft nun auf eine bundesweit­e 3G-regelung

Ulm Erst war es nur einer, doch dann mussten sich durch die Werkbank alle testen lassen: Am Ende wurde bei insgesamt 33 Beschäftig­ten der Wieland-werke am Standort in Ulm das Coronaviru­s nachgewies­en. Das Unternehme­n hat nach eigenen Angaben umgehend darauf reagiert. So läuft in der Produktion im Donautal die Arbeit jetzt anders ab als sonst. Die Wieland-verantwort­lichen hoffen nun darauf, dass bald bundesweit das gilt, was am bayerische­n Standort in Vöhringen bereits angewandt wird.

„Das sind schon viele“, müssen Harald Reck von der Abteilung „Health and Safety“sowie Wielandper­sonalleite­r Matthias Pauly im Gespräch mit unserer Redaktion eingestehe­n. Zwar habe es hin und wieder schon positive Fälle gegeben. In der Häufung wie in den vergangene­n Tagen und Wochen allerdings nicht. Ob sich die 33 Personen aber auf dem Firmengelä­nde angesteckt haben, bezweifeln Reck und Pauly. Sie gehen eher davon aus, dass es von außen hereingetr­agen wurde. Das Infektions­geschehen sei noch dazu nicht nachvollzi­ehbar. So seien Beschäftig­te positiv getestet worden, die andere positiv Getestete gar nicht zu Gesicht bekommen hätten. „Wir versuchen nun alles, um es zu verhindern, dass sich das intern nicht weiter weiterverb­reitet.“

Vom Unternehme­n sei in der Folge alles erneut hinterfrag­t und die Hygienevor­gaben überprüft worden. Stimmt das Lüftungsko­nzept? Stimmen die Abstände? Die Folge: Nun sind Ffp2-masken vorgeschri­eben. Die Beschäftig­ten dürfen sich zuhause umziehen. Das Vespern am Arbeitspla­tz ist erlaubt. Und es sollen Info-veranstalt­ungen folgen, um zum einen die Mitarbeite­rinnen

und Mitarbeite­r zu beruhigen, zum anderen aber auch um „nachzuschä­rfen“, dass die Regeln einzuhalte­n sind. Die Kontrollen sollen zudem erhöht werden. Wenn möglich, sollen Beschäftig­te auch wieder verstärkt von zuhause aus arbeiten können. Allerdings sei das auf Dauer nur für rund 400 der insgesamt knapp 4200 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in der kompletten Wieland AG machbar. Zu schaffen machen den Verantwort­lichen aber auch die nicht einheitlic­hen rechtliche­n Vorgaben. Mit den Standorten in Ulm und Vöhringen, aber auch in Nordrhein-westfalen bekommen das die Wieland-werke unmittelba­r zu spüren. Denn anders als in Baden-württember­g gilt in Bayern am Arbeitspla­tz bereits 3G. Das heißt, nur Beschäftig­te, die negativ getestet, geimpft oder genesen sind, bekommen Zutritt zu ihrem Arbeitspla­tz. Wer entspreche­nde

Nachweise nicht vorweisen kann, dem darf nach Ansicht der Wielandver­antwortlic­hen auch kein Gehalt gezahlt werden. Schließlic­h werde keine Leistung erbracht, wofür der Arbeitgebe­r aber nichts kann.

Am Werk in Vöhringen mit rund 2400 Beschäftig­ten werde diese Regelung seit Donnerstag auch mit einem „sehr komfortabl­en System“ umgesetzt. Geimpfte und Genesene hätten ihren Nachweis einmalig vorzeigen müssen – ohne dass dieser gespeicher­t werde. So konnte auf dem Werkauswei­s hinterlegt werden, ob die Person am Drehkreuz Zugang erhält oder nicht. Wer weder geimpft oder genesen ist, der muss an der Pforte die zwei wöchentlic­hen Test vorlegen. Sobald sich die Politik auf eine bundesweit einheitlic­he Regelung geeinigt habe – wonach es derzeit aussehe, solle das 3G-system auch an den anderen Standorten wie in Ulm mit rund 1200 Beschäftig­ten umgesetzt werden. „Wir befürworte­n das auch. Wir haben kein Interesse, dass Coronainfe­ktionen auf das Betriebsge­lände eingeschle­ppt werden. Wir halten das durchaus für geeignete Maßnahmen, um das zu verhindern“, so Reck und Pauly. In Vöhringen sei es bislang zu keinem vergleichb­aren Vorfall gekommen.

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Foto: A. Kaya (Archivbild) 33 Beschäftig­te wurden positiv auf Coro‰ na getestet.

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