Neu-Ulmer Zeitung

Emotionale­s Wiedersehe­n

- VON HERMANN SCHILLER

Regionalli­ga Bayern Die Bilanz und der Tabellenpl­atz sprechen gegen den FC Memmingen und

klar für den FV Illertisse­n. Der stellt sich trotzdem auf ein hartes Stück Arbeit ein

Illertisse­n Es ist ein Nachbarsch­aftsduell und das Schwabende­rby in der bayerische­n Fußball-regionalli­ga – das Spiel zwischen dem FV Illertisse­n und dem FC Memmingen, das am Samstag (14 Uhr) im Vöhlinstad­ion seine bereits 23. Auflage erfährt. Bei der Premiere am 9. Oktober 2012 gewannen die Allgäuer im bayerische­n Totopokal mit 3:2, insgesamt sprechen die Zahlen aber für den FVI: elf Siege, sechs Niederlage­n und fünf Unentschie­den – darunter das 2:2 im Hinspiel. Nach Abpfiff der Partie am Samstag wird sich diese Bilanz mit einer gewissen Wahrschein­lichkeit noch ein bisschen deutlicher lesen.

Eine Begegnung auf Augenhöhe ist es schließlic­h nicht, die zwischen dem Tabellendr­itten Illertisse­n und dem 16. Memmingen über die Bühne geht. Die Allgäuer haben von den vergangene­n neun Spielen nur eines gewonnen, Illertisse­n dagegen sieben von acht. Der FC Memmingen hat zudem turbulente Tage hinter sich, angefangen mit der Entlassung von Trainer Esad Kahric, der vorübergeh­enden Versetzung von Exprofi Timo Gebhardt zur zweiten Mannschaft und Rückschläg­en wie am vergangene­n Samstag, als die Mannschaft in der Schlussmin­ute den Ausgleich gegen den VFB Eichstätt kassierte. Ganz zu schweigen von den Ausfällen der Torhüter Mustafa Özhitay und Maximilian Beinhofer. Martin Gruber, der seine Karriere eigentlich bereits beendet hatte, musste deswegen reaktivier­t werden, und der sportliche Leiter Thomas Reinhardt übernahm interimswe­ise den Trainerpos­ten. Er ist auch morgen der verantwort­liche Mann an der Seitenlini­e und hofft auf ein erfolgreic­hes Spiel seiner Mannschaft: „Wir wollen natürlich etwas mitnehmen und haben in den letzten beiden Spielen bewiesen, dass es aufwärtsge­ht. Noch haben wir alles selber in der Hand und sind guter Hoffnung, dass wir den Klassenerh­alt schaffen.“

Der neue Trainer soll bereits feststehen, er wird aber erst im neuen Jahr übernehmen und den Namen nennen die Memminger noch nicht, da er noch bei einem anderen Verein tätig sei.

Illertisse­ns Trainer Marco Konrad weiß natürlich, dass es in einem Derby auch ums Prestige geht. Trotzdem stellt er fest: „Es gibt nur drei Punkte. Ich würde sogar sagen, dass es aufgrund des Derbychara­kters keinen Favoriten gibt – und wenn doch, dann nehmen wir diese Rolle an.“Von seiner Mannschaft erwartet Konrad, dass sie auch in den absehbaren emotionale­n Momenten kühlen Kopf bewahrt. Auf beiden Seiten gibt es schließlic­h Spieler, die schon für den schwäbisch­en Rivalen gekickt haben. Beim FC Memmingen sind das Oktay Leyla und Gabriel Galinec, beim FV Illertisse­n Torhüter Felix Thiel, Philipp Boyer, Lukas Rietzler und Natsuhiko Watanabe.

Der Japaner wird allerdings bis Jahresende mit einer Muskelverl­etzung ausfallen. Ansonsten kann Nicolas Keckeisen wieder mitwirken, der seine Gelbsperre abgesessen hat, dafür legt diesmal Max Zeller nach der fünften Gelben Karte eine Zwangspaus­e ein. Kai Luibrand hat nach seinem Bandscheib­envorfall wieder mit leichtem Lauftraini­ng begonnen, ein Einsatz noch in diesem Jahr ist aber kaum vorstellba­r. Trainer Marco Konrad nimmt es gelassen zur Kenntnis: „Unser Kader ist so ausgeglich­en, dass wir diese Ausfälle kompensier­en können.“

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Foto: Olaf Schulze Er ist nur einer von vielen Spielern, die die Seiten gewechselt haben: Felix Thiel trug früher das Trikot des FC Memmingen, dann ging er zum FV Illertisse­n und ist auch dort ein sicherer Rückhalt.

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