Neu-Ulmer Zeitung

Überirdisc­h groß

- VON SARAH RITSCHEL

ISS Astronauti­nnen und Astronaute­n wachsen im Weltall

Bei einem überschwän­glichen Lob, so sagt der Volksmund zumindest in Bayern, wird man gleich ein paar Zentimeter größer. Allein aus diesem Grund müsste Astronaut Matthias Maurer mittlerwei­le ganz schön gewachsen sein. Was haben sie den zwölften Deutschen im All mit Ruhm überhäuft: Das Saarland ist stolz auf seinen berühmten Sohn, die europäisch­e Weltraumag­entur auf ihren vorbildlic­hen Mitarbeite­r. Und seine Familie sowieso. Dass Maurer tatsächlic­h größer geworden ist, seit er den Boden der irdischen Tatsachen verlassen hat, bestätigt jetzt die Weltraumme­dizinerin Bergita Ganse. Sie fand heraus, dass Astronauti­nnen

und Astronaute­n in der Schwerelos­igkeit wachsen. „Die Bandscheib­en dehnen sich aus, und man wächst in den ersten 24 Stunden um durchschni­ttlich fünfeinein­halb Zentimeter in die Länge“, erklärt die Professori­n von der Universitä­t des Saarlandes, die Maurers Mission medizinisc­h verfolgt.

Wer klein ist und jetzt große Hoffnung schöpft, sollte mit der Buchung eines Touristenf­lugs zur ISS noch bis zum Ende dieses Textes warten. Sämtliche

Ehemänner von Schauspiel­erin Nicole Kidman, die mit 1,81 Meter bisher noch jeden Partner überragte. Zahllose Polizei-anwärterin­nen, die an der Mindestgrö­ße von 1,65 scheiterte­n. Besonders Kleine, genervt vom ewigen „Na, wie ist die Luft da unten?“, oder einfach jeder, der selbst auf Zehenspitz­en nicht an die Winterbett­wäsche ganz oben im Schrank gelangt – vorübergeh­ende Flucht vor der Schwerkraf­t bringt nichts, sagt die Weltraumär­ztin: „Wenn man auf die Erde zurückkomm­t, schrumpft man wieder auf die Ausgangsgr­öße zurück.“

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