Eine Haube aus Hundefell?
Kolumne Hunde verlieren regelmäßig Berge von flauschig weichem Fell.
Lässt sich daraus vielleicht etwas Sinnvolles machen?
gen, aber es wäre interessant zu wissen, was beispielsweise in ganz Österreich zusammenkäme, würde man die ganze ausgebürstete Hundeunterwolle sammeln. Und natürlich liegt die Frage nahe: Könnte man daraus nicht etwas Sinnvolles machen? Von Polstern wurde mir schon berichtet oder auch von Teddybären.
Zwei Frauen aus Berlin haben den Gedanken weitergesponnen. Es ging ihnen vorher wohl wie vielen anderen: Kauft man einen Winterpullover aus Merinowolle, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dafür Lämmern ohne Narkose Hautfalten am Hinterteil weggeschnitten wurden. Auf diese Weise will man verhindern, dass sich in
Kämmen regelrecht ausgerissen wird. Immer wieder gibt es Berichte von Tierschutzorganisationen, die in China aufdecken, wie sehr die Ziegen bei dieser Prozedur schreien.
Wie schön und spannend hingegen ist doch der Gedanke, ein Kleidungsstück aus der Wolle eines Hundes zu haben, der gut gehalten und liebevoll gebürstet wurde? Die beiden Berliner Frauen entwickelten innerhalb des vergangenen Jahres zuerst ein Handstrickgarn, danach auch ein Industriegarn namens Chiengora, aus dem es mittlerweile fertige Strickkleidung gibt. Im Hintergrund wird in einem Netzwerk von Hundehaltern Unterwolle gesammelt. Interessiert? Unter www.rohstoffe-retten.com kann man mitmachen. Das nächste Frühjahr kommt bestimmt.
Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren ver knüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.