Neu-Ulmer Zeitung

Hilfe kommt auf großen Rädern

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Im Ahrtal helfen manche Menschen nun besonders den Kindern

In diesem Reisebus stecken eine Spielecke, zwei Büros und jede Menge Mitgefühl. Denn die Leute in dem Bus kümmern sich um andere, denen es gerade nicht gut geht. Das sind Menschen aus dem Ahrtal. Ihr Zuhause wurde vor vier Monaten von schlimmen Überschwem­mungen getroffen, die viel zerstörten.

Roswitha Stockhorst organisier­t den Beratungsb­us. Sie hat sich zusammen mit anderen eine Strecke mit 18 Stationen ausgedacht. Der Bus hält zum Beispiel im Ort Schuld an der einzigen Brücke, die dort der Flut standgehal­ten hat. Im Ort Ahrweiler steht er auf dem Marktplatz, wo die meisten Geschäfte zerstört sind.

Manche Jungen und Mädchen haben Angst bei Regen

Die Menschen können einfach am Bus vorbeikomm­en. Drinnen sitzen verschiede­ne Fachleute. Einige helfen, einen neuen Job zu finden. Andere kümmern sich um ältere Menschen. Viele der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sind aber speziell für Kinder und Familien mit auf Tour. Roswitha Stockhorst ist selbst Erzieherin und Sozialarbe­iterin. Sie sagt: „Mein Herzensanl­iegen ist, dass es Kindern gut geht.“

Zum Bus kommen zum Beispiel Kinder, die erlebt haben, wie das Wasser in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli immer höher stieg. „Manche Kinder haben Angst, wenn es stark regnet“, sagt Roswitha Stockhorst. Das erinnert sie an die Flut. Die Leute im Bus wissen dann, mit wem die Kinder sprechen können. Für solche Sorgen gibt es profession­elle Hilfe etwa von Psychologe­n.

Das Wasser überschwem­mte nicht nur Häuser, sondern auch Fußballplä­tze, Tischtenni­s-hallen und Ballett-räume. Die Kinder und Jugendlich­en im Ahrtal sollen aber weiter ihren Hobbys nachgehen können. „Dafür organisier­en wir andere Orte“, sagt Frau Stockhorst. Dort können die Kinder dann in den gleichen Gruppen mit den gleichen Trainerinn­en und Trainern trainieren.

Außerdem bieten einige Leute Malkurse an. Das passiert etwa in einem der vielen Container, die dort stehen. Bald soll es auch kostenlose Ferienzeit­en für die Kinder geben. „Das ist wichtig, damit sie mal rauskommen“, sagt Frau Stockhorst. „An der

Ahr ist noch vieles zerstört, es sieht noch sehr kaputt aus.“

Doch nach und nach wird alles wieder aufgebaut. Auch den Kindern soll es gut gefallen. Damit das klappt, werden sie gefragt: Wie könnten etwa Spielplätz­e oder neue Radwege aussehen? Ihre Ideen und Wünsche erzählen die Kinder dem Team im Bus oder malen sie einfach auf. (dpa)

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Fotos: dpa Dieser Beratungsb­us fährt zu 18 ver‰ schiedenen Orten im Ahrtal.
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Roswitha Stockhorst

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