Er war der deutsche Elvis
Trauer Rock’n’roll-sänger Ted Herold stirbt bei einem Wohnungsbrand in Dortmund. Woran Fans sich erinnern werden
Dortmund Der Rock’n’roll-musiker Ted Herold ist am Samstagabend bei einem Wohnungsbrand in Dortmund ums Leben gekommen. Herold wurde 79 Jahre alt. Seine Fans trauern um den „deutschen Elvis Presley“.
Die Karriere des Rock’n’rollers Herold hatte schon als Schüler in den 1950er Jahren begonnen – immer orientiert an seinen Vorbildern Bill Haley, Buddy Holly und Elvis. Hits wie „So schön ist nur die allererste Liebe“, „Hula Rock“oder sein größter Erfolg „Moonlight“sicherten ihm Top-plätze in den Charts.
Der Brand in seiner Wohnung im ersten Stock eines kleinen Hauses ist nach Angaben der Bild-zeitung aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen. Bewohner der unteren Etage hätten wegen Rauchs die Polizei gerufen. Die Rettungskräfte aber konnten Herold und seine Frau Manuela, 48, nur noch tot bergen.
Geboren als Harald Schubring am 9. September 1942 in Berlin, wurde der Musiker 1958 entdeckt. Einige Jahre lang gab er vor allem deutsche
Cover-versionen von Elvis Presley zum Besten. Den „King of Rock’n’roll“traf Herold auch einmal persönlich in einer Eisdiele. Als dieser gehört habe, dass Herold auf Deutsch sang, sei er erleichtert gewesen, weil er keine Konkurrenz fürchten musste, so lautet eine Anekdote von diesem Treffen.
Schon nach einigen Jahren kam ein Karriere-knick. „1961 war der Rock’n’roll dann praktisch tot. Die Leute wollten was Neues“, hatte sich Herold 2012 zu seinem 70. Geburtstag erinnert. Twist war angesagt, dann kamen die Beatles und die Rolling Stones. So wurde es Ende der 60er deutlich ruhiger um den deutschen Rock’n’roller. Udo Lindenberg entdeckte Herold knapp zehn Jahre später wieder. 1977 gewann er ihn für seine Platte „Panische Nächte“. Herold begleitete Lindenberg bei dessen Deutschlandtour, neue Songs und Verträge folgten. Seine alten Titel kamen allesamt als CD noch einmal auf den Markt. Der Sänger war wieder obenauf, gab Konzerte, war gefragter Gast bei Gala-veranstaltungen oder in Tv-sendungen. 2016 nahm er Abschied von der Bühne.
Der Stuckateurssohn hatte parallel zur Musik in Wetzlar eine Ausbildung zum Elektrotechniker begonnen. Er heiratete, wurde 1977 Handwerksmeister. 2002 ging er zum zweiten Mal eine Ehe ein und heiratete seine Lebensgefährtin Manuela. Beide Leichen sollen laut Staatsanwaltschaft nun obduziert werden. (dpa, AZ)