Neu-Ulmer Zeitung

Oben rangestolp­ert

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Dortmund Der BVB überzeugt nur phasenweis­e beim 2:1 gegen Stuttgart. Durch den Siegtreffe­r

von Marco Reus liegt das Team aber lediglich knapp hinter den Bayern

Dortmund Als das Meisterren­nen wieder spannend geworden war, stimmten sich die Dortmunder Fans schon auf den Gipfel in zwei Wochen ein. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen sie nach dem 2:1 gegen den VFB Stuttgart. Durch den äußerst mühsamen Erfolg, der leistungsm­äßig eigentlich keine Kampfansag­e war, rückte der BVB bis auf einen Punkt an den FC Bayern München heran – und das zwei Wochen vor dem Liga-hit im eigenen Stadion. Die 57 900 Fans hätten seinem Team „Energie und die letzten Prozent gegeben“, lobte Trainer Marco Rose. Wie viele am 4. Dezember gegen die Bayern dabei sein dürfen, ist aufgrund der aktuellen Corona-entwicklun­g allerdings völlig offen.

„Sehr, natürlich“, antwortete Rose auf die Frage, wie sehr er auf ein volles Stadion im Duell gegen den Dauerrival­en und Serienmeis­ter hoffe. Und richtete die gefalteten Hände wie zum Gebet an die Decke. Ein Geisterspi­el vor leeren Rängen trotz voller Ränge in den letzten Wochen, dieses Szenario erscheint nicht unmöglich. „Wir haben uns wieder dran gewöhnt, mit Zuschauern zu spielen. Aber wir kriegen auch mit, was abgeht und passiert“, sagte der Coach. „Wir wollten alle nicht mehr in die Situation kommen. Ich wünsche mir, dass wir Lösungen finden und erarbeiten, damit wir weiter Freude an unseren Zuschauern haben und gemeinsam Fußball erleben können. Aber die Pandemie ist noch da, das merken wir alle.“

Sportlich wollte Rose das sich nach der unerwartet­en Steilvorla­ge durch das 1:2 der Bayern beim FC Augsburg wieder zuspitzend­e Titelduell nicht befeuern. „Wir sind oben dran, wir wollen oben dran bleiben“– das war das höchste der Gefühle. Dennoch bemühte er sich um eine positive Grundstimm­ung.

Mit der durchwachs­enen Leistung seiner Spieler ging Rose angesichts des letztlich erlösenden Sieges durch das späte Tor von Kapitän Marco Reus (85.) gnädig um. „In Teilbereic­hen sind wir weit weg von zufrieden, da werden wir dran arbeiten“, sagte Rose. Abseits dessen lobte er eifrig. „Mit viel Wille und viel Wucht“habe sein Team den Sieg erzwungen. Der Erfolg gebe „eine Menge Vertrauen und Energie und Rückenwind. So kann man die Wochen vor Weihnachte­n beginnen“.

Abwehrchef Mats Hummels wollte sich mit dem Duell gegen seinen Ex-klub aus München derweil noch nicht beschäftig­en. „Jetzt haben wir erst mal andere Aufgaben“, sagte er mit Bezug auf das Champions-league-spiel bei Sporting Lissabon und die nächste Liga-aufgabe in Wolfsburg. Gegen Stuttgart habe sein Team „nicht groß geglänzt. Aber wir haben gekämpft und das Ding geholt“. In der Tat war die in Dortmund oft thematisie­rte Mentalität letztlich das Positive. Und das Glück, dass die Stuttgarte­r in der 85. Minute beim Stand von 1:1 nach

Toren von Donyell Malen (56.) und Roberto Massimo (63.) im fremden Stadion nach eigenem Eckball in einen Konter liefen.

Die seit Wochen stark ersatzgesc­hwächten Schwaben rutschten dadurch auf den Relegation­splatz ab. Trainer Pellegrino Matarazzo war trotzdem nicht sauer. Seine Mannschaft habe „ein gutes Spiel gemacht und auch den Mut gehabt, Fußball zu spielen. Leider haben wir uns nicht belohnt“. (dpa)

Zuschauer: 57 900 Tore: 1:0 Malen (56.), 1:1 Massimo (63.), 2:1 Reus (85.)

LIGUE 1 FRANKREICH

 ?? Foto: Bernd Thissen, dpa ?? Marco Reus vollendete einen Konter der Dortmunder in der 85. Minute zum Siegtreffe­r gegen den VFB Stuttgart. Der Offensiv‰ mann verkniff sich allerdings eine Kampfansag­e in Richtung des Tabellenfü­hrers FC Bayern.
Foto: Bernd Thissen, dpa Marco Reus vollendete einen Konter der Dortmunder in der 85. Minute zum Siegtreffe­r gegen den VFB Stuttgart. Der Offensiv‰ mann verkniff sich allerdings eine Kampfansag­e in Richtung des Tabellenfü­hrers FC Bayern.

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