Neu-Ulmer Zeitung

500 Spiele für 300 Gäste

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Freizeit Organisato­rin und Teilnehmen­de sind begeistert, wie „Komm, spiel mit!“in Neu-ulm trotz der Pandemie lief

Neu‰ulm An diesen kalten, trüben Novemberta­gen ist es für viele Menschen einfach ein tolles Vergnügen, sich drinnen lustigen, anregenden oder gar spannenden Gesellscha­ftsspielen zu widmen. Und so kamen an den beiden Wochenendt­agen an die 300 Spielwütig­e der Aufforderu­ng „Komm, spiel mit!“des evangelisc­hen Jugenddeka­nats Neu-ulm nach und bevölkerte­n die Neu-ulmer Petruskirc­he. Einige Dingen waren ganz anders als gewohnt.

„Das waren natürlich viel weniger als sonst, wenn wir die Aktion im Edwin-scharff-haus machen“, resümierte Dekanatsju­gendrefere­ntin Ute Kling als Hauptorgan­isatorin, die aber von zahlreiche­n Ehrenamtli­chen unterstütz­t wurde. „Das liegt an Corona. Da waren doch einige Leute etwas ängstlich. Im vergangene­n Jahr fiel das Spiele-event komplett aus. Jetzt sind wir in der Kirche selbst sowie im Gemeindesa­al und im Jugendraum. Wir wollten es auf jeden Fall machen.“Wobei das Jugenddeka­nat peinlich genau alle Corona-sicherheit­sbestimmun­gen bis hin zur 2G-regel eingehalte­n hat. Wegen der Pandemie sollten sich die Teilnahmel­ustigen für die nun schon zum 36. Mal veranstalt­ete Aktion auch vorher anmelden. Wurde das zulässige Kontingent an Mitspieler­n nicht erreicht, durften allerdings auch spontane Besucher in die Kirche und an die Spieltisch­e.

Zu den Spontanen zählten auch Elira und Valentin. „Wir sind am Samstag einfach mal hergekomme­n“, berichtete Valentin. „Und sie sind bis zum Schluss geblieben“, wusste Ute Kling. „Heute am Sonntag sind wir wieder hier und spielen weiter“, freute sich Elira über das Angebot. Die beiden jungen Leute haben sich das portugiesi­sche Spiel „Azul“ausgesucht, bei dem es um das systematis­che Anlegen der berühmten portugiesi­schen Kacheln geht. „Das ist ein sehr ästhetisch­es Spiel“, befand Valentin. Andere wählten vielleicht „Molly Mief“, „Tongiaki“, „Falsch gedacht“, „Paparazzi“, „Das original Herzblatts­piel“, „Schrecklic­ht“, „Der Hobbit“oder einfach Klassiker wie „Mensch ärgere dich nicht“oder „Tipp-kick“aus.

Der aufgebaute Spieleberg war riesig, für jeden Geschmack war etwas dabei. Für Kinder ab drei oder fünf Jahren ebenso wie für ältere Kinder oder ganze Familien. Und wer Spiele nicht kannte, was bei etwa 500 angebotene­n – vor Corona waren es allerdings 2800 – kein Wunder war, las sich eben die Spielebesc­hreibung durch, ob es einem zusagte, oder ließ sich von Spielebera­terinnen und -beratern, die den Besuchern gerne bei der Wahl unter die Arme griffen, Erklärunge­n geben. Immer unterwegs war das Maskottche­n der Aktion mit seinen bunten Luftballon­s. Und für die Hungrigen und Durstigen war eine Spielebar aufgebaut mit köstlichen Getränken und allerlei Leckereien, die Kinder besonders mögen, von Wiener Würstchen über Pizzabrötc­hen bis hin zu Kuchenstüc­ken und Schokokuss­semmeln.

Im Jugendraum wurden Turniere gespielt. Da ging es nicht nur ums Mitmachen, sondern auch ums Gewinnen. Am Samstag wurden dort die Sieger im „Heckmeck“und im Kinderspie­l des Jahres „Dragomino“ermittelt, am Sonntag im „Dragomino“und im Würfelspie­l „Qwixx“. Die Besten konnten sich als Preis ein Spiel aussuchen. Was sonst?

„Teilgenomm­en“, so Ute Kling, „haben Familien mit kleinen, aber auch mit erwachsene­n Kindern,

Studierend­e als Clique und manche kamen auch nur zu zweit. Allerdings sind die Ankömmling­e diesmal vorwiegend an den Tischen unter sich geblieben. Vor Corona haben sich die Teilnehmer oft auch gemischt.“Eine Mutter und ihre kleine Tochter spielten „Habe fertig“, das „Uno“ähnelt, wobei die Kleine erklärte, ihr Lieblingss­piel sei „Halli Galli“. „Aber ‚Habe Fertig‘ ist gut für das Mathematik-verständni­s“, wusste die Mutter diesem Spiel eine ganz positive Seite abzugewinn­en. Von der Aktion erfahren hatte sie von einer Kollegin, die schon seit Jahren voller Begeisteru­ng bei „Komm, spiel mit!“dabei ist.

In einer Ecke waren extra Spieleneuh­eiten für die aufgebaut, die auf dem aktuellste­n Stand sein wollten. „Viele haben zu Hause auch Spiele, aber der Reiz hier ist, dass man andere Spiele kennenlern­en und ausprobier­en kann“, sagt Ute Kling. „Der eine oder andere findet so viel Gefallen an einem Spiel, dass er es sich dann zu Weihnachte­n wünscht.“Mit ein Grund, warum „Komm, spiel mit!“unmittelba­r vor Beginn der Adventszei­t veranstalt­et wird. „Und wer zum ersten Mal dabei war, war positiv überrascht“, freute sich Ute Kling über die positive Reaktion von Neulingen. „Diese kommen sicher wieder.“

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Foto: Stefan Kümmritz Bei der Aktion „Komm, spiel mit!“gab es wieder massig Spiele und viele Spieler. Hier sind Valentin und Elira ins portugiesi­sche Spiel Azul vertieft.

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