500 Spiele für 300 Gäste
Freizeit Organisatorin und Teilnehmende sind begeistert, wie „Komm, spiel mit!“in Neu-ulm trotz der Pandemie lief
Neuulm An diesen kalten, trüben Novembertagen ist es für viele Menschen einfach ein tolles Vergnügen, sich drinnen lustigen, anregenden oder gar spannenden Gesellschaftsspielen zu widmen. Und so kamen an den beiden Wochenendtagen an die 300 Spielwütige der Aufforderung „Komm, spiel mit!“des evangelischen Jugenddekanats Neu-ulm nach und bevölkerten die Neu-ulmer Petruskirche. Einige Dingen waren ganz anders als gewohnt.
„Das waren natürlich viel weniger als sonst, wenn wir die Aktion im Edwin-scharff-haus machen“, resümierte Dekanatsjugendreferentin Ute Kling als Hauptorganisatorin, die aber von zahlreichen Ehrenamtlichen unterstützt wurde. „Das liegt an Corona. Da waren doch einige Leute etwas ängstlich. Im vergangenen Jahr fiel das Spiele-event komplett aus. Jetzt sind wir in der Kirche selbst sowie im Gemeindesaal und im Jugendraum. Wir wollten es auf jeden Fall machen.“Wobei das Jugenddekanat peinlich genau alle Corona-sicherheitsbestimmungen bis hin zur 2G-regel eingehalten hat. Wegen der Pandemie sollten sich die Teilnahmelustigen für die nun schon zum 36. Mal veranstaltete Aktion auch vorher anmelden. Wurde das zulässige Kontingent an Mitspielern nicht erreicht, durften allerdings auch spontane Besucher in die Kirche und an die Spieltische.
Zu den Spontanen zählten auch Elira und Valentin. „Wir sind am Samstag einfach mal hergekommen“, berichtete Valentin. „Und sie sind bis zum Schluss geblieben“, wusste Ute Kling. „Heute am Sonntag sind wir wieder hier und spielen weiter“, freute sich Elira über das Angebot. Die beiden jungen Leute haben sich das portugiesische Spiel „Azul“ausgesucht, bei dem es um das systematische Anlegen der berühmten portugiesischen Kacheln geht. „Das ist ein sehr ästhetisches Spiel“, befand Valentin. Andere wählten vielleicht „Molly Mief“, „Tongiaki“, „Falsch gedacht“, „Paparazzi“, „Das original Herzblattspiel“, „Schrecklicht“, „Der Hobbit“oder einfach Klassiker wie „Mensch ärgere dich nicht“oder „Tipp-kick“aus.
Der aufgebaute Spieleberg war riesig, für jeden Geschmack war etwas dabei. Für Kinder ab drei oder fünf Jahren ebenso wie für ältere Kinder oder ganze Familien. Und wer Spiele nicht kannte, was bei etwa 500 angebotenen – vor Corona waren es allerdings 2800 – kein Wunder war, las sich eben die Spielebeschreibung durch, ob es einem zusagte, oder ließ sich von Spieleberaterinnen und -beratern, die den Besuchern gerne bei der Wahl unter die Arme griffen, Erklärungen geben. Immer unterwegs war das Maskottchen der Aktion mit seinen bunten Luftballons. Und für die Hungrigen und Durstigen war eine Spielebar aufgebaut mit köstlichen Getränken und allerlei Leckereien, die Kinder besonders mögen, von Wiener Würstchen über Pizzabrötchen bis hin zu Kuchenstücken und Schokokusssemmeln.
Im Jugendraum wurden Turniere gespielt. Da ging es nicht nur ums Mitmachen, sondern auch ums Gewinnen. Am Samstag wurden dort die Sieger im „Heckmeck“und im Kinderspiel des Jahres „Dragomino“ermittelt, am Sonntag im „Dragomino“und im Würfelspiel „Qwixx“. Die Besten konnten sich als Preis ein Spiel aussuchen. Was sonst?
„Teilgenommen“, so Ute Kling, „haben Familien mit kleinen, aber auch mit erwachsenen Kindern,
Studierende als Clique und manche kamen auch nur zu zweit. Allerdings sind die Ankömmlinge diesmal vorwiegend an den Tischen unter sich geblieben. Vor Corona haben sich die Teilnehmer oft auch gemischt.“Eine Mutter und ihre kleine Tochter spielten „Habe fertig“, das „Uno“ähnelt, wobei die Kleine erklärte, ihr Lieblingsspiel sei „Halli Galli“. „Aber ‚Habe Fertig‘ ist gut für das Mathematik-verständnis“, wusste die Mutter diesem Spiel eine ganz positive Seite abzugewinnen. Von der Aktion erfahren hatte sie von einer Kollegin, die schon seit Jahren voller Begeisterung bei „Komm, spiel mit!“dabei ist.
In einer Ecke waren extra Spieleneuheiten für die aufgebaut, die auf dem aktuellsten Stand sein wollten. „Viele haben zu Hause auch Spiele, aber der Reiz hier ist, dass man andere Spiele kennenlernen und ausprobieren kann“, sagt Ute Kling. „Der eine oder andere findet so viel Gefallen an einem Spiel, dass er es sich dann zu Weihnachten wünscht.“Mit ein Grund, warum „Komm, spiel mit!“unmittelbar vor Beginn der Adventszeit veranstaltet wird. „Und wer zum ersten Mal dabei war, war positiv überrascht“, freute sich Ute Kling über die positive Reaktion von Neulingen. „Diese kommen sicher wieder.“