Neu-Ulmer Zeitung

Corona‰hilfen fließen in den Landkreis

- VON RONALD HINZPETER

Unterstütz­ung Welche Gelder bisher in die Region gezahlt wurden

Landkreis Neu‰ulm Für Corona-hilfen gibt der deutsche Staat eine Menge Geld aus. Es ist die größte „finanziell­e Hilfsaktio­n der Geschichte“, urteilt der Neu-ulmer Landrat Thorsten Freudenber­ger (CSU) – und der Landkreis hat kräftig profitiert. In die Nachbarsch­aft floss deutlich weniger Geld.

Wer Hilfsgelde­r beantragen musste, der bekam es mit einer geballten Ladung Bürokratie zu tun, bis die Unterstütz­ung auf dem Konto eintraf. Landrat Freudenber­ger räumte ein, es sei sicher schwierig gewesen, die entspreche­nden Unterlagen auszufülle­n. Dennoch habe das Programm funktionie­rt, deshalb wehrte er sich jetzt im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr dagegen, wenn immer alles schlechtge­redet werde und ständig beklagt werde, „wie schlecht es uns geht“. Es müsse auch zur Kenntnis genommen werden, „dass viele Länder ihre Unternehme­n allein gelassen haben. Die bekamen nichts.“Hierzuland­e bekamen sie einiges, wie aus den nun vorgelegte­n Zahlen hervorgeht.

In ganz Bayern wurden nach einer Zusammenst­ellung der IHK bis einschließ­lich September 7,05 Milliarden Euro ausgeschüt­tet. Im Landkreis Neu-ulm hatten von den 4200 Betrieben insgesamt 2802 einen Unterstütz­ungsantrag gestellt. Und so flossen 56,7 Millionen Euro an Hilfszahlu­ngen hierher. „Wir haben schon sehr stark profitiert“, sagte Simon Schrag, Wirtschaft­sförderer im Landratsam­t. Anderswo ging deutlich weniger Unterstütz­ung ein.

Im Landkreis Günzburg etwa wurden nur 39,9 Millionen Euro gezahlt, im Unterallgä­u 46,2 Millionen, und im Kreis Dillingen waren es lediglich 30,2 Millionen. Das hat nicht nur mit einer teilweise deutlich geringeren Anzahl von Anträgen zu tun, sondern laut Schrag mit der unterschie­dlichen Verteilung bestimmter Branchen.

Am stärksten unterstütz­t wurde das Gastgewerb­e, das insgesamt 20,5 Millionen Euro aus Hilfsprogr­ammen erhielt. Es folgen die Bereiche Kunst, Unterhaltu­ng und Erholung (13,5 Millionen Euro), Dienstleis­tungen (8,7 Millionen Euro) und Handel (6 Millionen Euro). Unter dem Strich sei es dank der Hilfsgelde­r gelungen, den Kreis Neu-ulm als starken Wirtschaft­sstandort zu erhalten.

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