Coronahilfen fließen in den Landkreis
Unterstützung Welche Gelder bisher in die Region gezahlt wurden
Landkreis Neuulm Für Corona-hilfen gibt der deutsche Staat eine Menge Geld aus. Es ist die größte „finanzielle Hilfsaktion der Geschichte“, urteilt der Neu-ulmer Landrat Thorsten Freudenberger (CSU) – und der Landkreis hat kräftig profitiert. In die Nachbarschaft floss deutlich weniger Geld.
Wer Hilfsgelder beantragen musste, der bekam es mit einer geballten Ladung Bürokratie zu tun, bis die Unterstützung auf dem Konto eintraf. Landrat Freudenberger räumte ein, es sei sicher schwierig gewesen, die entsprechenden Unterlagen auszufüllen. Dennoch habe das Programm funktioniert, deshalb wehrte er sich jetzt im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr dagegen, wenn immer alles schlechtgeredet werde und ständig beklagt werde, „wie schlecht es uns geht“. Es müsse auch zur Kenntnis genommen werden, „dass viele Länder ihre Unternehmen allein gelassen haben. Die bekamen nichts.“Hierzulande bekamen sie einiges, wie aus den nun vorgelegten Zahlen hervorgeht.
In ganz Bayern wurden nach einer Zusammenstellung der IHK bis einschließlich September 7,05 Milliarden Euro ausgeschüttet. Im Landkreis Neu-ulm hatten von den 4200 Betrieben insgesamt 2802 einen Unterstützungsantrag gestellt. Und so flossen 56,7 Millionen Euro an Hilfszahlungen hierher. „Wir haben schon sehr stark profitiert“, sagte Simon Schrag, Wirtschaftsförderer im Landratsamt. Anderswo ging deutlich weniger Unterstützung ein.
Im Landkreis Günzburg etwa wurden nur 39,9 Millionen Euro gezahlt, im Unterallgäu 46,2 Millionen, und im Kreis Dillingen waren es lediglich 30,2 Millionen. Das hat nicht nur mit einer teilweise deutlich geringeren Anzahl von Anträgen zu tun, sondern laut Schrag mit der unterschiedlichen Verteilung bestimmter Branchen.
Am stärksten unterstützt wurde das Gastgewerbe, das insgesamt 20,5 Millionen Euro aus Hilfsprogrammen erhielt. Es folgen die Bereiche Kunst, Unterhaltung und Erholung (13,5 Millionen Euro), Dienstleistungen (8,7 Millionen Euro) und Handel (6 Millionen Euro). Unter dem Strich sei es dank der Hilfsgelder gelungen, den Kreis Neu-ulm als starken Wirtschaftsstandort zu erhalten.