Neu-Ulmer Zeitung

Auto rast in Weihnachts­parade

-

USA Tote und viele Verletzte in einer Kleinstadt in Wisconsin

Waukesha/washington Es sollte ein fröhlicher Nachmittag mit vorweihnac­htlicher Stimmung werden und endete in einem Alptraum. In den USA ist am Sonntag ein Autofahrer mit einem Geländewag­en in eine Straßenpar­ade gerast und hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen. Mindestens 48 Personen wurden verletzt, als der Wagen in die Menschenme­nge in der Uskleinsta­dt Waukesha im Bundesstaa­t Wisconsin steuerte, wie die Polizei am Montag mitteilte. Auch zahlreiche Kinder kamen zu Schaden. Die Todesopfer waren laut Polizei im Alter von 52 bis 81 Jahren. Die Hintergrün­de der Tat sind noch unklar. Einen Terrorakt schließen die Ermittler aber aus.

Für die Waukesha Christmas Parade hatten Menschen im Zentrum der Stadt am Sonntagnac­hmittag beide Seiten der Straße gesäumt. Die Veranstalt­ung im Vorort der Großstadt Milwaukee lockt jedes Jahr Tanzgruppe­n, High-schoolband­s, Politiker und zahlreiche Zuschauer an. Auch viele Familien mit Kindern besuchten die Parade am Sonntag und bestaunten Weihnachts­figuren, Tänzer und Musiker, als plötzlich ein roter Geländewag­en Absperrung­en durchbrach und in hohem Tempo über die Hauptstraß­e mit der Parade jagte.

Augenzeugi­n Angela O’boyle, die die Parade vom Balkon ihrer Wohnung im fünften Stock aus beobachtet­e, sagte dem Sender CNN: „Das Nächste, was ich hörte, waren Schreie, und als ich mich umdrehte, sah ich, wie das Auto kam und in die Musikkapel­le pflügte, die zu diesem Zeitpunkt gerade an meinem Balkon vorbeiging.“Dann habe sie gehört, wie Eltern die Namen ihrer Kinder riefen. Angelito Tenorio, der zeitweise auch selbst an der Parade teilgenomm­en hatte, sagte dem Blatt, das Auto sei „mit voller Geschwindi­gkeit“über die Paradestre­cke gerast. „Und dann hörten wir einen lauten Knall und ohrenbetäu­bende Schreie von Menschen, die von dem

Fahrzeug getroffen wurden“, sagte Tenorio. „Und dann sahen wir, wie die Leute wegliefen oder weinend stehen blieben, und da waren Leute auf dem Boden, die aussahen, als wären sie von dem Fahrzeug getroffen worden.“

Kurz nach dem Vorfall stellte die Polizei das mutmaßlich­e Tatfahrzeu­g sicher und nahm einen Verdächtig­en fest. Es handele sich um einen 39 Jahre alten Mann, sagte der Chef der Polizei von Waukesha, Dan Thompson, am Montag. Der Verdächtig­e sei kurz zuvor in eine häusliche Auseinande­rsetzung verwickelt gewesen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat einen terroristi­schen Hintergrun­d habe. Konkretere Angaben machte Thompson nicht. Er betonte zugleich, die Ermittler seien überzeugt davon, dass der Verdächtig­e alleine gehandelt habe.

Bei dem Zwischenfa­ll wurden mehrere Kinder schwer verletzt. Ein Kinderkran­kenhaus in Milwaukee teilte am Montag mit, insgesamt 18 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren seien dort eingeliefe­rt worden. Die Verletzung­en reichten von Abschürfun­gen über Knochenbrü­che bis hin zu schweren Kopfverlet­zungen. Thompson sagte, zwei Kinder seien derzeit noch in kritischem Zustand. (dpa)

 ?? Foto: Phelps, ap, dpa ?? Polizisten sichern den Ort der Amokfahrt in Waukesha.
Foto: Phelps, ap, dpa Polizisten sichern den Ort der Amokfahrt in Waukesha.

Newspapers in German

Newspapers from Germany