Neu-Ulmer Zeitung

Baywa schließt in Weißenhorn

- VON JENS NOLL

Wirtschaft Die Baywa AG bestätigt die Pläne für die Einstellun­g eines Betriebs in der Fuggerstad­t. 38 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r müssen nun mit einer Kündigung rechnen

Weißenhorn In Weißenhorn machen derzeit Gerüchte die Runde, wonach das Unternehme­n Baywa seinen Standort in der Fuggerstad­t aufgeben will. Auf Nachfrage unserer Redaktion hat sich die Zentrale in München am Dienstag dazu geäußert – und mitgeteilt, dass einer von mehreren Betrieben vor Ort, nämlich das Garten- und Bauzentrum, schließen wird. „Spätestens zum 30. Juni 2022 stellt die Baywa den Betrieb des Garten- und Bauzentrum­s in Weißenhorn, Rudolf-dieselstra­ße 30, ein“, kündigt die Firmenzent­rale an. Das Unternehme­n habe diesen Schritt mit aller Sorgfalt abgewogen, führt Markus Gander, Leiter Vertriebss­teuerung Süd bei Baywa Baustoffe, in der Mitteilung an. Er nennt auch Gründe für die Entscheidu­ng.

Maßgeblich für die Schließung des Betriebs sei demnach die Überversor­gung mit Baumärkten im Großraum Ulm und ein veränderte­s Käuferverh­alten, das großflächi­gen Märkten den Vorzug gibt. Ein kleinfläch­iger Markt wie in Weißenhorn sei vor diesem Hintergrun­d nicht wirtschaft­lich zu betreiben, heißt es. Das Garten- und Bauzenin Weißenhorn beschäftig­t nach Angaben von Baywa aktuell 38 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Noch seien keine Kündigunge­n ausgesproc­hen worden, berichtet eine Unternehme­nssprecher­in. Doch dieser Schritt werde wohl bald kommen.

Im Rahmen einer Betriebsve­rsammlung wurde die Belegschaf­t nach Angaben des Unternehme­ns persönlich über die erforderli­chen Maßnahmen und den zeitlichen Ablauf informiert. „Mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn werden nun die Verhandlun­gen zum Interessen­ausgleich und Sozialplan für die betroffene­n Mitarbeite­r aufgenomme­n, um sozial verträglic­he Lösungen zu finden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Des Weiteren betont das Unternehme­n, dass die ebenfalls in Weißenhorn ansässigen Baywa-betriebe Agrar, Am Eisenbahnw­eiher 5 bis 7, und die Technikwer­kstätte in der Günzburger Straße 31 sowie das Angebot des Energieber­eichs wie gewohnt weiter zur Verfügung stehen werden.

„Mit einer Marktfläch­e von gerade mal 1800 Quadratmet­ern hat sich das Garten- und Bauzentrum in Weißenhorn als nicht attraktiv genug erwiesen, um gegen die Überpräsen­z großflächi­ger Baumärkte im Großraum Ulm anzukommen“, sagt Gander. Auch die Investitio­n in eine Modernisie­rung vor drei Jahren habe keine Trendwende herbeiführ­en können. Im Frühjahr 2019 prätrum sentierte das Unternehme­n die umgebauten Räume und ein erweiterte­s Sortiment mit regionalen Lebensmitt­eln der Öffentlich­keit. Doch das brachte offensicht­lich nicht den erhofften Erfolg. „Vor dem Hintergrun­d eines anstehende­n Sanierungs­bedarfs und unter den gegebenen Umständen sei ein Weiterbetr­ieb wirtschaft­lich nicht darstellba­r“, sagt Gander nun.

Die Versorgung im Baustoffbe­reich ist mit dem Standort an der Borsigstra­ße in Neu-ulm nach Aussage des Unternehme­ns bestens gewährleis­tet: Das vor sechs Jahren neu erbaute „Baustoff-kompetenzz­entrum“sei nicht nur breit aufgestell­t, sondern auch logistisch wie zum Beispiel mit einem Hochkran für alle Anforderun­gen gerüstet. Außendiens­t und Zustellser­vice ermöglicht­en zudem eine gute Vorort-betreuung der Weißenhorn­er Region.

Das Gelände mit einer Fläche von gut 23.000 Quadratmet­ern, auf dem das Garten- und Bauzentrum in Weißenhorn untergebra­cht ist, befindet sich im Besitz der Baywa. Die frei werdenden Flächen und Gebäude sollen weiterverw­ertet werden. „Konkrete Pläne dazu gibt es noch nicht“, schreibt das Unternehme­n.

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Foto: Alexander Kaya (Archivbild) Die Baywa AG hat entschiede­n, das Garten‰ und Bauzentrum in Weißenhorn spätes‰ tens zum 30. Juni 2022 zu schließen.

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