Neu-Ulmer Zeitung

So liest sich das neue Buch der Schwabengi­lde

- VON RALPH MANHALTER

Literatur „Allerhand Duranand vom Schwaubala­nd“verspricht der neue Band der Mundart-poesie-gemeinscha­ft

Matzenhofe­n Sie haben es wieder getan; schließlic­h wurde es ja auch Zeit. Zehn Jahre sind vergangen, seit die Poetinnen und Poeten der Matzenhofe­r Schwabengi­lde ihren letzten Gedichtban­d veröffentl­ichten. Seitdem scheint die Welt etwas aus den Fugen geraten zu sein: Klimawande­l und Corona bestimmen Politik sowie Gesellscha­ft. So verwundert es kaum, dass diese Akzentvers­chiebung in den mundartlic­hen Strophen Widerhall findet.

Wer nun jedoch voreilig den Eindruck gewinnt, es handle sich bei dem 130-seitigen Buch, im übrigen Hardcover und mit einem Lesebändch­en versehen, um eine Abhandlung des gegenwärti­gen Weltgeiste­s, wird der ambitionie­rten Sammlung nicht gerecht. Bereits der Titel „Allerhand Duranand vom Schwaubala­nd“verheißt ein kunterbunt­es Sammelsuri­um von Anekdoten und Betrachtun­gen mitten aus dem Leben.

Durchaus lustig geben sich die Texte mitunter, ja, auch nachdenkli­ch oder einfach dem Gemüt wohltuend. Insgesamt 18 Autorinnen und Autoren wirkten an diesem Gedichtban­d mit, dessen Publikatio­n federführe­nd von Maria Störk und Marianne Günl initiert wurde. Störk, selbst Gildemeist­erin der Matzenhofe­r Schwabengi­lde, erklärte hierzu: Gesammelt sind Beiträge aus mehreren Regionen Schwabens.

So unterschie­dlich wie die Menschen, so vielfältig wie das Leben, so abwechslun­gsreich ist die Lektüre des Büchleins. So gliedert sich der

Inhalt in die Themen Menschlich­es, Hoimat, Natur, Gschichtla, Duranand und Sonschtige­s bis zum zeitlos Weihnachtl­ichen. Bestückt mit Fotografie­n der mittelschw­äbischen Landschaft, der Einband verziert durch eine Farbzeichn­ung Peter Semmlins, wirkt die Aufmachung durchaus hochwertig.

Ein Autor, den in diesem Zusammenha­ng wohl niemand auf dem Schirm hat, gibt im Vorwort seine mundartlic­he Verbundenh­eit zum Ausdruck: Landrat Thorsten Freudenber­ger outet sich als „Vehringer

Bua“in einer Hommage an die Heimat. So ist zusammen mit Störk und Günl zu hoffen, dass das Buch viele Freunde finden wird, zumal auch Weihnachte­n schon vor der Tür steht. Oder um es mit der Gildemeist­erin zu sagen: „Guckat amol nei! Spiarat, was mitschwing­t. Land Ui ontrhalta.“

Info: Erhältlich ist das Buch bei Maria Störk, Telefon 07302/4330; Marianne Günl, Telefon 07309/41369 und in der Schlegelsc­hen Buchhandlu­ng in Wei‰ ßenhorn.

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