Pass weist Fehler auf
Impfaffäre Bremens Ex-coach Anfang
droht Entzug der Trainerlizenz
Bremen Für den zurückgetretenen Werder-trainer Markus Anfang wird es in der Impfpass-affäre immer enger. Die Staatsanwaltschaft Bremen veröffentlichte neue Erkenntnisse, die den Verdacht der Fälschung seines Impfzertifikats erhärten. Nach einem Bericht des Kicker soll nun auch der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-bundes gegen den 47-Jährigen ermitteln. Anfang drohen demnach sportrechtliche Konsequenzen, die von einer Geldstrafe bis zu einem zeitweisen Funktionsverbot als Trainer reichen könnten.
Die Staatsanwaltschaft hatte bestätigt, dass Anfang an keinem der beiden in seinem Impfpass dokumentierten Termine von dem dort angegeben Impfzentrum erfasst wurde. Das habe eine Recherche bei der Kassenärztlichen Vereinigung ergeben, die dieses Impfzentrum in Köln betreibt. Die Ermittlungen ergaben außerdem, dass die bei Anfangs erstem Termin angegebene Chargennummer des Impfstoff nie verimpft wurde. Die Chargennummer des zweiten Termins wurde nach Angaben des Oberstaatsanwalts Frank Passade zwar verimpft
– jedoch nicht an dem in Anfangs Dokument angegebenen Tag. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb davon aus, dass der Impfausweis des früheren Bundesliga-profis gefälscht ist. Zuvor hatte das Bremer Gesundheitsamt ihn bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, weil der Behörde mehrere Unregelmäßigkeiten in dem Zertifikat aufgefallen waren.
So soll Anfang zum Beispiel am Tag seines vermeintlichen ersten Impftermins in Köln ein Auswärtsspiel mit seinem damaligen Club SV Darmstadt 98 in Würzburg gehabt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich Anfang mittlerweile einen Anwalt genommen.
Unterdessen scheint Werder auf der Suche nach einem neuen Coach erfolgreich zu sein. Laut Bild ist Ole Werner von Holstein Kiel ein heiß gehandelter Kandidat. Interimscoach Danijel Zenkovic wurde genauso wie Mittelfeldspieler Nicolai Rapp positiv auf Corona getestet und sofort in häusliche Quarantäne geschickt. Die Leitung des Trainings übernahm vorerst der U19-coach und ehemalige Werderprofi Christian Brand (dpa, AZ)