Kritik an Bach wächst
Olympia In der Debatte um Tennisspielerin Peng Shuai meldet sich auch China zu Wort
Darmstadt Das deutsche Pen-zentrum hat das IOC und seinen Präsidenten Thomas Bach für ihre kritiklose Haltung zu Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung kritisiert. Man sei „fassungslos angesichts zahlreicher Berichte, dass ausländische Journalistinnen und Reporter von chinesischen Offiziellen beschimpft und bedroht werden“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Die Berichterstattung werde „unter dem Deckmantel einer strikten Null-covid-politik durch Einreise- und Zutrittsverbote erheblich eingeschränkt, ohne dass das Internationale Olympische Komitee dies verurteilen würde“, kritisiert das Pen-zentrum.
Dass die gebotene Kritik an Menschenrechtsverletzungen dem Kommerz geopfert wird, sei so wenig hinnehmbar wie die ständigen massiven Eingriffe des chinesischen Staates in die Meinungsfreiheit. Wie könne es sein, dass die Winterspiele in einem Land stattfinden, in dem Todesurteile vollstreckt, Autorinnen und Blogger im Gefängnis sterben, ethnische Minderheiten brutal unterdrückt werden und „mit Peng Shuai eine weltbekannte Tennisspielerin zunächst verschwindet und dann unter mysteriösen Umständen wieder auftaucht?“, fragte die deutsche Autoren-vereinigung. Bach, der für seine Telefonschalte mit Shuai auch von der Sportlervereinigung Global Athlete stark kritisiert wird, verhöhne mit seinem Verhalten alle Opfer der staatlichen Repressionspolitik.
Unterdessen forderte Chinas Regierung ein Ende der Kontroverse um die längere Zeit verschwundene Peng Shuai. „Einige Leute sollten ihre bösartigen Unterstellungen beenden und diese Sache nicht politisieren“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, am Dienstag auf Fragen der Presse in Peking. Er wies darauf hin, dass die 35-Jährige einige Aktivitäten in der Öffentlichkeit unternommen habe. Auch erwähnte der Sprecher das Videotelefonat mit dem Ioc-präsidenten Thomas Bach. „Wir hoffen, dass betreffende Seiten aufhören, die Angelegenheit arglistig aufzubauschen.“(dpa)
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