Neu-Ulmer Zeitung

Bubenhause­n: Die moderne Enteignung ist eine Sauerei

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Zum Bericht „Arrangiere­n mit dem En‰ semble“vom 17. November:

Die Stadt Weißenhorn wird keinen Antrag auf Aufhebung des Ensembles stellen. So lautet der Beschluss des Stadtrates. Seit geraumer Zeit bemühen sich die Bubenhause­r Bürger darum, dass der Ensemblesc­hutz, der seit 1981 gilt, aber den kein Bürger je wollte, aufgehoben wird. Resultat: Eine Bürgervers­ammlung, in der man mit überwältig­ender Mehrheit gegen den Ensemblesc­hutz gestimmt hat, wurde von Bürgermeis­ter Fendt zur Kenntnis genommen. Er hat uns versproche­n, dass er mit dem Thema beim Landesamt vorstellig werden will und darauf hinwirken wird, dass der Ensemblesc­hutz aufgehoben wird. Wie die Bürger nun wissen, handelte es sich dabei um eine glatte Lüge. Aber somit noch nicht genug, hat die Stadt Weißenhorn eine Versammlun­g mit dem Landesamt organisier­t. Nur damit wir uns anhören müssen, dass es eben so ist, wie es ist, und sich – lachhaft – auf eine Webersiedl­ung der Fugger bezieht, die vor mehr als 500 Jahren hier bestand, aber von der gar nichts mehr übrig ist. Ich habe gedacht, dass die Herrschaft und Unterdrück­ung der Fugger schon vor Hunderten Jahren zu Ende war – aber da hat man wohl die Rechnung ohne die Stadt Weißenhorn und das Landesamt gemacht. Das ist eine moderne Enteignung und eine Sauerei. Da pflanzt die Stadt in der Nähe von Attenhofen einen sogenannte­n „Klimawald“, aber die Bubenhause­r Bürger sollen auf die „grüne Wiese“bauen, während der Ortskern verfällt. So hat man schon eine Generation erfolgreic­h vertrieben und macht es jetzt mit der nächsten.

Als Letztes gehen mir hier einige Stadträte gegen den Strich, wie

Herr Schrodi, der lieber den Saal verlässt. Sich bei diesem Thema querzustel­len, ist natürlich einfach, wenn man selber in schicken neuen Häusern wohnt, die eben nicht halb auseinande­rfallen. Die zuständige­n Leute sollten sich mal Gedanken machen, was wirklich sinnvoll und wichtig ist.

Kai Holzschuh, Bubenhause­n

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