Gerüstet für Gefahrguteinsätze
Anschaffung Ein neuer Gerätewagen Gefahrgut für den Kreis Neu-ulm ersetzt das 32 Jahre alte Vorgängermodell
Weißenhorn Der Gerätewagen Gefahrgut, kurz GWG, ist einsatzbereit. Landrat Thorsten Freudenberger hat jüngst das spezielle Feuerwehrfahrzeug offiziell in Dienst gestellt, das der Landkreis auf Beschluss des Kreistages als Ersatz für das 32 Jahre alte Vorgängermodell angeschafft hat. Der neue GWG ist wie der bisherige bei der Weißenhorner Feuerwehr stationiert.
Symbolisch überreichte der Landrat die Schlüssel für das neue Abc-mobil (atomar-biologischchemisch) an Kreisbrandrat Bernhard Schmidt. Das Fahrzeug hat nach Angaben des Landratsamtes 550.000 Euro gekostet. 295.000 Euro werden von staatlichen Zuschüssen finanziert, der Eigenanteil des Landkreises beträgt 255.000 Euro. Das Geld sei gut angelegt, denn der dafür gekaufte Gefahrgutwagen diene „dem Schutz unserer Bevölkerung sowie der Sicherheit unserer Einsatzkräfte, die sich durch großes, solidarisches Engagement auszeichnen“, sagte der Landrat.
Mit Gefahrgut bringe man zunächst Chemiefabriken oder Atomkraftwerke in Verbindung, führte Freudenberger weiter aus. Dazu zähle aber auch Heizöl, das in vielen Haushalten noch immer zum Einsatz komme. Bei Vorkommnissen in Verbindung mit diesen Stoffen rückt der GWG aus. Bei der Inbetriebnahme eines solchen neuen Fahrzeugs wünsche man nur wenige Einsätze, sagte der Landrat. „Wenn es aber so weit ist, ist es wichtig, dass alles funktioniert.“Neben der „bestmöglichen Ausstattung und Ausrüstung, die der Landkreis zur Verfügung stellt“hänge die Schlagkraft vom Know-how der Weißenhorner Feuerwehrleute ab. In diese hat Bürgermeister Wolfgang Fendt großes Vertrauen: „Sie haben eine hohe Kompetenz, um mit dem Fahrzeug zurechtzukommen.“
Kreisbrandrat Bernhard Schmidt bestätigte, dass die Weißenhorner Feuerwehr regelmäßig mit dem speziellen Gerät trainiere. Im Einsatz begleitet werde der GWG, besetzt mit Fahrer und Beifahrer, in der Regel von einem Löschfahrzeug mit neun Einsatzkräften und eventuell einem Führungsfahrzeug. Der gesamte Gefahrgutzug der Kreisbrandinspektion,
den Kreisbrandmeister Michael Ebner leitet, verfügt Schmidt zufolge über drei Spezialfahrzeuge: Neben dem GWG gibt es noch einen sogenannte Cbrn-erkunder. Dieser dient dem Spüren, Messen und Melden radioaktiver sowie chemischer Kontaminationen und ist in Neu-ulm stationiert. Hinzu kommt das Dekontaminationsfahrzeug
Personen (Dekon-p), stationiert in Gerlenhofen.
Der neue Gerätewagen Gefahrgut hat ein Mercedes-benz-fahrgestell und ein zulässiges Gesamtgewicht von 16 Tonnen. Die Ausstattung wurde so zusammengestellt, dass sie den speziellen Wünschen der Kreisbrandinspektion und den neuesten Din-vorschriften entspricht. An Bord sind zum Beispiel ein Notstromaggregat, Umfüllpumpen, Atemschutzgeräte, Chemikalien-schutzanzüge, Auffangbehälter und ein Schnelleinsatzzelt. Die metallenen Bestandteile der Ausrüstung sind meist aus Edelstahl hergestellt. Damit wird eine möglichst hohe Resistenz gegenüber Chemikalien erreicht. Alles in allem, so fasste der Kreisbrandrat zusammen, handele es sich um „ein abgerundetes, hochmodernes Fahrzeug“, das die Ausrüstungen der Feuerwehren im Landkreis Neu-ulm „hervorragend ergänzt“. (AZ)