Neu-Ulmer Zeitung

Die Mannschaft der Superlativ­e

- VON PIT MEIER

Fußball Der FV Bellenberg hat noch keinen Punkt liegen lassen, er hat die meisten Tore geschossen und die wenigsten kassiert. Andere Vereine haben noch gar nichts gewonnen

Bellenberg Zwei Spieltage stehen vor der Winterpaus­e in der Bezirkslig­a noch auf dem Programm, einer in den A-kreisligen, die Vereine in den Kreisligen B haben das Fußballjah­r größtentei­ls schon beendet. Genau zwei Mannschaft­en sind bisher ohne Niederlage über die Runden gekommen: Der Bezirkslig­a-primus FC Blaubeuren, in dessen Bilanz allerdings als kleiner Makel zwei Unentschie­den stehen. Dann gibt es da noch den FV Bellenberg – das Team der Superlativ­e: Zwölf Spiele in der Kreisliga B Iller, zwölf Siege. Mit 38 Toren die meisten geschossen, mit sechs die wenigsten kassiert. Sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten Reggliswei­ler, gewaltige 15 gar auf den Dritten Esperia Neuulm. „Aktuell bin ich ganz zufrieden“, sagt der Bellenberg­er Trainer Roland Jegg und es klingt nach einer gewaltigen Untertreib­ung.

Sein derzeit größtes Problem: Die etwa 30 Mann bei Laune zu halten, die in den vergangene­n Wochen ziemlich regelmäßig im Training waren – die Reserve hat schließlic­h in dieser Liga kaum Spiele. Gesetzt ist normalerwe­ise Torhüter Daniel Langner, der aus Oberroth kam. Er

Sieg im Pokal gegen Bezirkslig­ist Blaustein

ist einer der Garanten für die stabile Defensive, sein Trainer schätzt an ihm zudem die starke Spieleröff­nung. Vorne ist der FV Bellenberg unberechen­bar – es gibt nicht den einen überragend­en Stürmer, sondern mindestens sechs Mann, die Tore schießen können. Das zahlt sich auch in den wenigen engen Spielen aus. Drei in der Liga waren es bisher für den FV Bellenberg, alle drei – gegen Esperia, Reggliswei­ler und Illerriede­n – haben die Schützling­e von Roland Jegg jeweils mit 1:0 gewonnen. Die größte Überraschu­ng der bisherigen Saison und quasi die Kirsche auf der Torte war der 1:0-Sieg im Pokal gegen die Bezirkslig­a-spitzenman­nschaft TSV Blaustein.

Wer mit Roland Jegg über die eigentlich jetzt schon unvermeidl­iche Meistersch­aft samt Aufstieg in die Kreisliga A Iller plaudern will, der scheitert höchst absehbar. Darüber redet der Trainer des FV Bellenberg ebenso ungern wie alle anderen Vertreter seiner Zunft. Aber immerhin stellt Jegg in Aussicht: Wenn seine

die ersten vier Aufgaben nach der Winterpaus­e gegen Pfaffenhof­en, Buch, Esperia und Wullenstet­ten auch noch ohne Niederlage übersteht, dann darf man ihn noch einmal darauf ansprechen. Eigentlich wäre das auch eine interessan­te Wette: Wird die erste Meistersch­aft des neuen Jahres im Bellenberg­er Sportheim gefeiert oder auf dem Münchener Marienplat­z?

Auf der anderen Seite der Emotionssk­ala: Die Mannschaft­en, die bisher noch gar keinen Dreier geholt haben. Nachdem am vorletzten Wochenende in der Bezirkslig­a der FC Hüttisheim mit 3:2 gegen Bermaringe­n gewonnen hat, gibt es davon im Bezirk noch genau fünf: Den FC Langenau in der Kreisliga A Alb, den über Jahre viel belächelte­n und verspottet­en SSC Stubershei­m in der Kreisliga B Alb, den SC Unterweile­r in der Kreisliga B Iller, Hüttisheim in der B4 – und den SV Jedesheim in der Kreisliga A Iller.

Anders als etwa Hüttisheim in der Bezirkslig­a ist der SV Jedesheim aber alles andere als ein Prügelknab­e. Die beiden bisherigen Unentschie­den hat der Illertisse­r Vorortmann­schaft verein gegen Beuren und Gerlenhofe­n geholt, beide Mannschaft­en stellen gewiss keine Laufkundsc­haft dar. Jedesheim hat nur zehn Treffer in 14 Partien erzielt und damit weniger als jeder andere Verein in der Staffel – aber auch nur 35 kassiert. Bei der Spvgg Au und beim TSV Senden hat es öfter eingeschla­gen. Der Abstand auf einen Nichtabsti­egsplatz ist gewaltig, aber die Moral ist intakt und der sportliche Leiter Markus Hartmann versichert: „Solange rechnerisc­h noch etwas möglich ist, werden wir es weiter probieren.“

 ?? Foto: Roland Furthmair ?? Mit die schwierigs­te Aufgabe von Trainer Roland Jegg (rechts) in dieser Saison: Die Spieler auf der Bank des FV Bellenberg bei Laune zu halten.
Foto: Roland Furthmair Mit die schwierigs­te Aufgabe von Trainer Roland Jegg (rechts) in dieser Saison: Die Spieler auf der Bank des FV Bellenberg bei Laune zu halten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany