Neu-Ulmer Zeitung

200 Abgeordnet­e sind genug

- VON ULI BACHMEIER

Auch wenn viele Leute, die aus mehr oder weniger guten Gründen an „der Politik“zweifeln, das vielleicht nicht glauben wollen: Die meisten Abgeordnet­en des Bayerische­n Landtags sind fleißige Menschen. Nun gut, sie könnten manchmal etwas mutiger sein, wenn es um die Kontrolle des Staatsappa­rates und seiner übermächti­gen Bürokratie geht. Sie könnten sich manchmal etwas mehr darum bemühen, klare Worte zu finden – und zwar auch in den Fällen, in denen es gegen die Interessen ihrer eigenen Partei um die Interessen der Bürger geht. Und manchen Mitglieder­n des Landtags wäre zu wünschen, dass sie auf der Suche nach Lösungen etwas kreativer wären. Unterm Strich aber muss der Mehrheit der Volksvertr­eterinnen und Volksvertr­eter in Bayern zugestande­n werden, dass sie guten Willens sind und sich ihr Geld redlich verdienen.

Die Frage, wie viele Abgeordnet­e ein Land braucht, steht auf einem anderen Blatt. Sie ist zuletzt, als es um die Größe des Bundestags ging, unter etwas seltsamen Vorzeichen geführt worden. Da ging es sehr populistis­ch gegen „die da oben“. Und leider haben die Parteien, als sie sich nicht auf eine Reform des Wahlrechts zur Begrenzung der Zahl der Abgeordnet­en im Bundestag verständig­en konnten, manches Vorurteil bestätigt.

Der Bayerische Landtag hat jetzt die Chance, es besser zu machen. Der Vorstoß der FDP kommt da gerade zur rechten Zeit. Die anderen Fraktionen sollten möglichst bald in eine echte Debatte darüber einsteigen. Ziel sollte sein, sich an der Zahl 180 zu orientiere­n, die die Verfassung vorgibt. Mehr als 200 Abgeordnet­e braucht Bayern nicht.

Lesen Sie dazu auch den Artikel „Widerstand gegen Xxl-landtag“auf der zweiten Bayern-seite.

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