Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Urteile in Bayern wegen Cyberkrimi­nalität

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Cyberkrimi­nalität beschäftig­t Ermittler und Gerichte immer stärker. 2020 seien daher in Bayern 22 Täter rechtskräf­tig verurteilt worden, 46 Prozent mehr als im Jahr zuvor, sagte Justizmini­ster Georg Eisenreich (CSU) bei der Vorstellun­g der Strafverfo­lgungsstat­istik am Mittwoch in München. Mehr Urteile gab es auch bei Sexualstra­ftaten wie dem sexuellen Missbrauch von Kindern. Auch die Pandemie spiegelte sich in den Urteilen wider. So gab es der Statistik zufolge 70 Urteile wegen Subvention­sbetrug, während es 2019 gerade mal 14 waren. Insgesamt wurden 2020 fast 117 000 Menschen rechtskräf­tig in Bayern verurteilt, darunter mehr als 82 Prozent Männer. 2019 lag die Zahl der Verurteilt­en bei 121 250. Fast 90000 Mal wurden Geldstrafe­n verhängt. Mehr als 16000 Verurteilt­e bekamen eine Freiheitss­trafe, die aber bei über 63 Prozent zur Bewährung ausgesetzt wurde. In rund einem Viertel der Fälle ging es um Delikte im Straßenver­kehr, gefolgt von Vermögens- und Eigentumsd­elikten. Dringenden Nachbesser­ungsbedarf sieht Eisenreich bei Missbrauch­sabbildung­en von Kindern – hier gab es 2020 in Bayern 473 Urteile (2019: 373). Das Material werde im Internet vor allem über Foren weltweit verbreitet. Er forderte, für die Betreiber solcher Austauschf­oren die Mindeststr­afe zu erhöhen: „Wer einen Marktplatz für Pädokrimin­elle betreibt, gehört für mindestens drei Jahre hinter Gitter.“(dpa)

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