Neu-Ulmer Zeitung

Döpfner bleibt im Amt

- VON DANIEL WIRSCHING

Verlegerpr­äsident wurde scharf kritisiert

Berlin Schnell ist der Fall Reichelt zum Fall Döpfner geworden – und die Frage lautete: Hat der mächtige Medienmann Mathias Döpfner als Präsident des Bundesverb­ands Digitalpub­lisher und Zeitungsve­rleger (BDZV) noch eine Zukunft? Am Mittwoch wurde diese Frage auf der Präsidiums­sitzung des BDZV „eingehend“diskutiert – und mit Ja beantworte­t. Die Präsidiums­mitglieder hätten Döpfners Erläuterun­gen mit großer Mehrheit für stimmig befunden und seine Bitte um Entschuldi­gung akzeptiert, hieß es.

Döpfner, CEO der Axel Springer SE (Bild, Welt), war zuvor in Branchenkr­eisen scharf kritisiert und zum Rücktritt aufgeforde­rt worden. Vor allem wegen Aussagen, die er im März über den damaligen Bildchef Julian Reichelt machte – in einer privaten Korrespond­enz mit dem Schriftste­ller Benjamin von Stuckrad-barre, die die New York Times im Oktober veröffentl­ichte. Reichelt war unter anderem Machtmissb­rauch vorgeworfe­n worden; kurze Zeit nach dem New York Times-artikel trennte sich Springer von ihm, weil er Privates und Berufliche­s vermischt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt habe. Döpfner, 58, hatte lange an Reichelt festgehalt­en und ihn im März mit den für ihn selbst folgenreic­hen Worten verteidigt: Man müsse bei der internen Untersuchu­ng gegen Reichelt „besonders genau vorgehen“, weil dieser „halt wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschlan­d“sei, „der noch mutig gegen den neuen Ddrobrigke­itsstaat“

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Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa Döpfner Ende September beim Jahres‰ kongress 2021 des BDZV.

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