Neu-Ulmer Zeitung

Hinter den Kulissen der Uffizien

- VON CHRISTA SIGG

Doku über Italiens berühmtes Museum

„Im Louvre hängt eine, wir haben mindestens zehn Mona Lisas“, erklärt Eike Schmidt gerne mit einem Grinsen. Spaß muss schon sein, wenn man den ältesten und vielleicht bedeutends­ten unter den ganz großen Museumstan­kern steuert. Das ist ernst genug. Zumal der Direttore der Florentine­r Uffizien unter strenger Beobachtun­g steht. Die Italiener haben es nicht so gerne, wenn ein Ausländer und auch noch ein Deutscher in ihrer Kunstkathe­drale den Ton angibt, alles umkrempelt und dann immer noch nicht aufhört, jede einzelne Renaissanc­e-ikone ein bisschen besser zu inszeniere­n. Dass Tizians „Venus von Urbino“, eine der vielen Mona Lisas, ihren verführeri­sch zarten Körper jetzt vor grasgrünen Wandtablea­us zeigt, überzeugt selbst die Superkriti­schen im Team – und das nach aufwendige­n Farbfindun­gen und Probedurch­gängen in verschiede­nen Lichtsitua­tionen.

In den Uffizien sind vor allem Überzeugun­gstäter am Werk. Vom Aufseher Giuseppe, der dankbar ist, genau in diesem Museum arbeiten zu dürfen, bis zur rechten Hand des Direttore – Alberica Barbolani da Montauto nimmt täglich zwei Stunden Anfahrt mit dem Auto in Kauf. Einfach.

Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch lassen die Kamera durch den ganz normalen Uffizienal­ltag schweifen in ihrer Dokumentat­ion „In den Uffizien“. Das wirkt während der ersten Minuten noch etwas fad, wenn der in seiner Welt

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Foto: Zero One Film Schlangen, wohin man schaut: Besucher fotografie­ren Caravaggio­s Medusa in den Uffizien.

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