Neu-Ulmer Zeitung

Winnetous Schwester

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„Nscho-tschi“Marie Versini ist tot

Paris In den Armen von Old Shatterhan­d haucht die tödlich getroffene Nscho-tschi den Atem aus – mit einem Lächeln und einem Liebesgest­ändnis. Kaum ein anderer Filmtod hat bei den Deutschen einen so nachhaltig­en Eindruck hinterlass­en. In ihrer Rolle als Winnetous Schwester in den Karl-may-verfilmung­en wurde Marie Versini in den 1960er Jahren über Nacht zum Star. Am Montag ist die französisc­he Schauspiel­erin im Alter von 81 Jahren gestorben. Mit ihrer Rolle war Versini zeitlebens untrennbar verbunden gewesen: „Ich war Nschotschi. Und ich bin es immer noch, nur etwas älter“, hatte sie 70-jährig in einem Interview gesagt.

Versini, 1940 in Paris geboren, stand erstmals 1956 vor der Kamera. Rund sieben Jahre später folgte ihr großer Erfolg in dem Streifen „Winnetou 1. Teil“, der im Dezember 1963 in München Premiere feierte. Die Szene mit Lex Barker, bei der sie auf Indianisch „Ich liebe dich“haucht, ging in die Filmgeschi­chte ein. Die Schauspiel­erin trat in weiteren Karl-may-filmen auf, darunter in „Der Schut“, „Im Reiche des silbernen Löwen“und erneut als Nscho-tschi in „Winnetou und sein Freund Old Firehand“. In Frankreich wurde sie vor allem durch den Historienf­ilm „Brennt Paris?“bekannt.

Ihre schönste Rolle blieb für Versini jedoch die als Winnetous Schwester, wie die Schauspiel­erin, die mit dem Schriftste­ller und Regisseur Pierre Viallet verheirate­t war, stets beteuerte. Und so lautete auch der Titel ihrer im Jahr 2003 veröffentl­ichten Autobiogra­fie konsequent­erweise: „Ich war Winnetous Schwester“. (dpa)

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Foto: Jutta Schweden, dpa Marie Versini im Jahr 1963 in der Verfil‰ mung von Karl Mays erstem Winnetou‰ Roman.

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