Impfungen: Hilferuf der Organisatoren
Zu viel Andrang in Ulm. Bald wieder Termine an der Messe
Ulm Professor Bernd Kühlmuß, Ärztlicher Leiter des Mobilen Impfteams Ulm, schlägt Alarm: „Unsere derzeitig aktiven Impfteams arbeiten seit Wochen an Ihrer Leistungsgrenze, regelmäßig führen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Impfungen auch über ihre Arbeitszeit hinaus durch.“Insgesamt würden pro Team deutlich mehr Impfungen geleistet, als es die Vorgaben des Sozialministeriums vorsehen.
Dennoch könne die aktuell sehr hohe Nachfrage mit den derzeitigen Mitteln nicht bewältigt werden, zum Teil gebe es einen regelrechten „Ansturm“bei den Impfaktionen. Zunehmend werde der Einsatz von Sicherheitskräften erforderlich. Häufig warten laut Kühlmuß bei Impfaktionen mehrere Hundert Menschen, von denen dann viele aus Kapazitätsgründen auf spätere Termine vertröstet werden müssen.
Um die Impfungen wieder in geordnete Bahnen zu lenken, will der Leiter der Mobilen Impfteams in Kürze ein Terminvergabesystem in Betrieb nehmen, das die Online-reservierung der Impftermine ermöglicht. „Aufgrund von Eskalationen bei Impfaktionen ohne Termin werden wir dann bei den meisten Impfaktionen bis auf Weiteres keine Impfungen mehr ohne vorherige Terminvereinbarung durchführen können.“
Nachdem die Ulmer vom Sozialministerium vor einer guten Woche die Freigabe erhalten hatten, die Zahl der mobilen Impfteams (MIT) von fünf auf zehn zu verdoppeln, werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die zusätzlichen Teams schnellstmöglich einsatzbereit zu machen. Bereits in der kommenden Woche sollen dann alle zehn Teams unterwegs sein. Bereits in den vergangenen Wochen wurden mobile Impfteams immer wieder an festen Standorten eingesetzt, um deren Effizienz zu erhöhen. Ein Schwerpunkt waren dabei Impfaktionen in Einkaufszentren wie dem Blautalcenter in Ulm.
Ein „regionaler Impfstützpunkt“ist zudem auf dem Ulmer Messegelände geplant und voraussichtlich ab der übernächsten Woche in Betrieb. Ulms OB Gunter Czisch hatte in der jüngsten Vergangenheit bei vielen Gelegenheiten kritisiert, dass das Impfzentrum in der Au stillgelegt und abgebaut wurde. (Az/heo)