Neu-Ulmer Zeitung

Der letzte Kraftakt der Saison

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Turnen Der TSV Pfuhl trifft am Samstag daheim auf den KTV Koblenz. Im Duell der beiden ungeschlag­enen Zweitligis­ten geht es um den Aufstieg ins Oberhaus

Pfuhl Wenn die Turner des TSV Pfuhl am Samstag um 18.30 Uhr gegen den KTV Koblenz um den Aufstieg in die 1. Bundesliga kämpfen, wird die heimische Halle nicht aus allen Nähten platzen. Die Gastgeber hatten sich eigentlich eine tolle Kulisse gewünscht, doch die Coronapand­emie und die neuen Verordnung­en in Bayern verhindern dies. „Wir dürfen nur ein Viertel der Hallenkapa­zität nutzen und für den Zutritt gilt die Regel 2G-plus“, erläutert Jochen Scheuerer, Vereinsvor­sitzender und Manager der Turner. Sprich: Rein darf nur, wer geimpft oder genesen ist und zusätzlich einen negativen Test vorweisen kann. Zudem wurde die Hallenkapa­zität auf rund 200 Zuschauer beschränkt.

Doch egal unter welchen Umständen: Die Pfuhler, die das Oberhaus 2019 verlassen mussten, wollen auf jeden Fall zurück. „Wir haben noch nie einen Gegner unterschät­zt. Der Kampf gegen den Nord-ersten Koblenz ist für uns eine Herausford­erung“, sagt der Pfuhler Mannschaft­sführer Timo Rister. Beide Kontrahent­en haben die Ligarunde ungeschlag­en absolviert.

Die Koblenzer haben zwei Turner im Team, die zu den besten Punktesamm­lern im Norden zählten: den 24-jährigen Aaron Wagner, der 87 Punkte für sein Team verbuchte, und den erst 18-jährigen Niederländ­er Jordi Hagenaar (68). Mit Blick auf die Ergebnisse an den einzelnen Geräten zeigt sich, dass der KTV meist am Pferd und an den Ringen sehr stark war, oft aber gewisse Probleme am Boden und am Sprung hatte. Dies ist aber nicht zu hoch zu bewerten, denn es kommt auch immer darauf an, welche Turner am jeweiligen Gerät für ihre Mannschaft antreten – und gegen wen. Pfuhls Trainer Rolandas Zaksauskas kennt die Koblenzer Turner und ist sich sicher: „Wir haben insgesamt die besseren Ausländer im Team.“Im Aufstiegsk­ampf werden der Türke Asil Adem und der Litauer Robert Tvorogal den TSV verstärken.

Hatte Pfuhl im letzten Wettkampf der 2. Liga Süd gegen die TG Hanauerlan­d (76:5) noch einige riskante Übungen im Programm, so sagt Jochen Scheuerer: „Diesmal werden die Jungs vor allem auf Sicherheit gehen. Sie sind fit und motiviert und sie wollen hoch.“

Er selbst hat vor allem damit zu tun, alles für einen gesetzesko­nformen Ablauf am Samstag zu regeln. „Ich tausche mich jeden Tag mit der Deutschen Turnliga aus“, sagt er. Trainer Zaksauskas tut hingegen alles, um sein Team bestens vorzuberei­ten. „Wir trainieren hart und bemühen uns, nicht an die Begleitums­tände zu denken, sondern uns rein auf das Sportliche zu konzentrie­ren. Wir wollten in dieser Saison alles gewinnen. Und nun möchten wir die Runde schnell und erfolgreic­h beenden“, meint der Coach. Für einen Sieg braucht es aber auch die richtige Taktik. „An der arbeite ich“, erklärt Zaksauskas. Sollte es mit dem Aufstieg nicht klappen, geht in Pfuhl die Welt nicht unter. Die Verantwort­lichen beteuern unisono, dass sie am eingeschla­genen Weg mit den eigenen Talenten, egal in welcher Liga, festhalten werden. Sollte zum Beispiel ein Turner vom TV Schiltach, dessen Zweitligat­eam sich wegen fehlender Perspektiv­e just aufgelöst hat, um Aufnahme bitten, so werde man eine Absage erteilen.

„Wir sind auf jeden Fall froh, dass der Wettkampf gegen Koblenz steigen kann“, sagt Timo Rister. Sollte es bis Samstag doch mit der in Bayern gelegenen Pfuhler Halle Probleme geben, hat der TSV vorgesorgt: Es wurde geregelt, dass man dann nach Ulm, also nach Baden-württember­g, in die Kuhberghal­le umziehen kann. Dort gelten noch andere Corona-regeln.

Neben dem Vergleich zwischen Pfuhl und Koblenz stehen an gleicher Stelle noch die Aufstiegsk­ämpfe zur 3. Liga mit TUS Leopoldshö­he, TG Pfalz, TV Showprojek­t Urberach, TG Wangen-eisenharz und USC München an (ab 10 Uhr). Ab 14 Uhr geht es mit den Duellen MTV Ludwigsbur­g gegen KTT Oberhausen und KTV Obere Lahn gegen WTG Heckengäu um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Parallel zum Pfuhler Wettkampf gibt es zwischen dem SC Cottbus und Eintracht Frankfurt noch eine weitere Relegation zur 1. Bundesliga.

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Foto: Stefan Kümmritz Pfuhls Mannschaft­sführer Timo Rister hat mit seinen Teamkamera­den am Samstagabe­nd die große Chance, in die Turn‰bundes‰ liga zurückzuke­hren.

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