Hennig macht Mut für Olympia
Langlauf In Finnland verbucht die 25-jährige Oberwiesenthalerin einen überraschenden Erfolg. Dieser „Teilerfolg“soll dem deutschen Team Zuversicht für kommende Aufgaben geben
Ruka Der unerwartete Erfolg von Katharina Hennig kommt für das deutsche Langlauf-Team zur rechten Zeit. Zum Start in den OlympiaWinter hat die 25 Jahre alte Oberwiesenthalerin nicht nur die Norm für Peking erfüllt, sondern trotz starker Konkurrenz als Dritte auch gleich für einen Podestplatz gesorgt. „Ich bin superhappy. Die Ski waren einfach top, ich hatte richtige Raketen unter den Füßen. Aber das hätte ich im Leben nicht erwartet“, sagte Hennig im ZDF.
Nach ihrer Zieldurchfahrt am Samstag war sie erschöpft zu Boden gesackt, zur sonst so dominanten Therese Johaug aus Norwegen fehlten nur 1,5 Sekunden. Frida Karlsson aus Schweden siegte. „Damit hat keiner im Team gerechnet“, sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder, der darauf hinwies, dass man im finnischen Ruka in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu viel erreicht habe.
Auf dem Weg zu Olympia wollen die von vielen Misserfolgen geplagten Langläufer nun Schwung aufnehmen. Im Freistil-Verfolgungsrennen am Sonntag über zehn Kilometer belegte Hennig bei Johaugs Sieg den siebten Platz. Victoria Carl (10.) schaffte mit ihrer zweiten Top-15-Platzierung ebenfalls die Olympianorm. „Wir haben viel gearbeitet und viel gekämpft. Wir werden weiter am Erfolg arbeiten und den nächsten Step tun. Jetzt ist es wichtig, diesen Zwischenschritt zu feiern und das zu genießen, dass sich diese viele Arbeit lohnt“, sagte Schlickenrieder, der am Samstag von einem „schönen Teamerfolg“ gesprochen hatte. Man wolle aber weder „leichtsinnig“noch „übermütig“werden. Auch bei den Männern gab es positive Nachrichten aus deutscher Sicht. Lucas Bögl als Siebter und Jonas Dobler auf Rang 14 erreichten die Olympianorm. Die Deutschen profitierten beim Sieg des Russen Alexander Bolschunow im Verfolgungsrennen über 15 Kilometer allerdings davon, dass die starken Norweger wegen der Kälte nicht antraten. Am Sonntagmorgen wurden am Weltcuport Temperaturen von weniger als minus 20 Grad Celsius gemessen. Wegen zu niedriger Temperaturen war der Start etlicher Wettbewerbe teils mehrmals verschoben worden.
Bei den Kombinierern, die auch in Ruka antreten, war das Springen am Sonntagvormittag wegen zu starken Windes abgesagt worden. Stattdessen wurde der sogenannte PCR-Durchgang, der bereits am Donnerstag für einen solchen Absagefall durchgeführt worden war, herangezogen. (dpa)