Trauriger Rekord: So viele Corona‐Tote wie nie
Pandemie Noch nie starben im Landkreis Neu-Ulm binnen einer Woche so viele Menschen an oder mit dem Coronavirus wie in den vergangenen Tagen. Wer waren die Frauen und Männer, die diese Infektion nicht überlebten?
Landkreis Neu-Ulm Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) im Landkreis Neu-Ulm insgesamt 163 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Wie das Landratsamt am Mittwoch vermeldete, kamen davon allein in der vergangenen Woche 13 Todesfälle hinzu. So viele Corona-Tote innerhalb von sieben Tagen gab es noch nie. Schlägt sich nun also die vierte Welle nicht mehr nur in Inzidenzen auf Rekordniveau nieder – sondern auch in Todeszahlen? Wer sind die Menschen, die jetzt sterben?
Bereits in den vergangenen Wochen haben im Landkreis Neu-Ulm die Corona-Todesfälle zugenommen. Im August, als die vierte Welle sich langsam aufbaute, waren es noch zwei Menschen, die an oder mit Covid-19 starben. Im September stieg die Zahl leicht an auf drei Personen, im Oktober waren es fünf. Seit dem 1. November gab es aber gleich 35 Todesfälle. Das entspricht gut 20 Prozent aller bis dato an oder mit Corona verstorbenen Personen im Kreis Neu-Ulm. Dabei befinden wir uns schon seit 90 Wochen im Pandemie-Modus.
Ein Zusammenhang mit der neuen Omikron-Variante, die kürzlich auch bei vier Personen in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis nachgewiesen wurde, ist auszuschließen. Die Mutation, die erstmals im südlichen Afrika aufgetreten war, sei bis jetzt noch nicht im Kreisgebiet nachgewiesen worden, wie Kerstin Weidner, Sprecherin des Landratsamtes Neu-Ulm auf Nachfrage mitteilt. Allerdings seien die Todesfälle wohl durchaus auf eine bestimmte Personengruppe zurückzuführen: Es trifft die vulnerablen und betagten Menschen – und die Ungeimpften.
21 der 35 im November neu gemeldeten Todesfälle waren älter als 80 Jahre. Bei zwölf Personen handelte es sich nach Angaben des Landratsamtes um Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen. Diese hätten alle Vorerkrankungen gehabt beziehungsweise seien zum Teil auch präfinal oder palliativ gewesen. Drei dieser zwölf Personen seien aber auch ungeimpft gewesen. Ohnehin spitzt sich die Lage in den
Heimen wohl wieder etwas zu: Drei Heime im Kreis Neu-Ulm seien derzeit von bestätigten Corona-Fällen betroffen. Welche Heime das sind und von wie vielen Fällen die Rede ist, war aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zu erfahren. Jedoch teilt das Landratsamt weiter mit: Vier der 35 Corona-Toten werden der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre und weitere drei der Gruppe 60 bis 69 Jahre zugeordnet – alle sieben waren ungeimpft.
Dass im Kreis Neu-Ulm vor allem aber die älteren Menschen betroffen sind, verdeutlichen die RKIZahlen aus der bisherigen Pandemie-Zeit. 103 der insgesamt 163 Verstorbenen waren demnach über 80 Jahre alt. Weitere 45 Todesfälle entfallen auf die Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Dabei kommen laut RKI bundesweit als auch im Kreis Neu-Ulm Infektionen bei Älteren statistisch seltener vor als bei Jüngeren.
Knapp über 1000 bestätigte Corona-Fälle sind im Kreis Neu-Ulm den 15- bis 59-Jährigen zuzuordnen. Bei den Über-60-Jährigen sind es aber nur knapp 2500. In Relation zur Einwohnerzahl in der jeweiligen Altersgruppe sind die Unterschiede zwar nicht mehr ganz so deutlich, aber immer noch gegeben. Werden allerdings die Corona-Todesfälle ins Verhältnis mit der Bevölkerungsstruktur gesetzt, ergeben die Zahlen wieder ein eindeutiges Bild: Die Corona-Todesfälle bei den Über80-Jährigen sind im Vergleich zur Gruppe der 60- bis 79-Jährigen um ein Neunfaches höher, gegenüber den 35- bis 59-Jährigen sogar um ein mehr als 40-faches.
Doch wie sieht es bei den Über80-Jährigen mit Booster-Impfungen beziehungsweise überhaupt mit einer Impfung aus? Wie ist die Lage in den Seniorenheimen? Und inwiefern wird bei der Impfkampagne noch priorisiert?
Rund 12.500 Personen im Landkreis Neu-Ulm sind über 80 Jahre alt. Zahlen, wie viele davon sich bis jetzt haben gegen das Coronavirus immunisieren lassen, sind schwer zu bekommen. Dem Landratsamt liegen nur Daten von Impfungen vor, die über die Impfzentren oder die mobilen Aktionen erfolgt sind. An Erstimpfungen sind das 11.137 und an Zweitimpfungen 9767. Woher die Diskrepanz beider Zahlen? „Wahrscheinlich haben sich viele ihre Zweitimpfung beim Hausarzt geholt, sobald diese impfen durften“, ist eine Vermutung der NeuUlmer Kreisverwaltung. Einen Booster haben sich bis jetzt 3140 Über-80-Jährige abgeholt. Zahlen dazu, wie viele sich über die Arztpraxen haben spritzen lassen, liegen dem Landratsamt nicht vor.
Und in den Seniorenheimen? Nachdem im Sommer bekannt wurde, dass Auffrischungsimpfungen in Bayern möglich sind, sei damit begonnen worden, heißt es aus dem Landratsamt. Der Fokus habe dabei – analog zum Beginn der Impfkampagne – auf den Senioren-und Pflegeheimen gelegen. Gestartet wurde am 13. August. Seither hätten 13 von 17 Seniorenheimen im Kreis das Angebot des Landkreises zum Boostern wahrgenommen. Mitte Oktober war die Aktion abgeschlossen. Insgesamt wurden 750 Impfungen vorgenommen. Rund Dreiviertel davon seien Bewohnerinnen und Bewohner gewesen. Die übrigen Einrichtungen hätten derartige Aktionen selbst mit ihren Ärzten organisieren wollen, heißt es.
Die Heime seien demnach also auch entsprechend priorisiert worden. Bei den restlichen Impfungen sei jedoch keine weitere Priorisierung vorgesehen – auch nicht über die kürzlich eingeführte Terminvergabe. Denn eigentlich sei das Prinzip ja durch den zeitlichen Abstand zur Auffrischung weiterhin gegeben. Als der Abstand in Bayern von sechs auf fünf Monate verkürzt wurde, sei darum gebeten worden, „wenn möglich“den vulnerablen Gruppen den Vortritt zu lassen. Nachdruck erfährt diese Bitte nun durch den Blick auf die aktuellen Todesfälle.
Die Vielfalt der Gebäude in Krippenlandschaften ist enorm: Krippenstall, Höhle, Ruine, alpenländisch verschneites Dorf, Lappenzelt, süditalienischer Trullo oder ein intaktes orientalisches Gebäude an der Stadtmauer Bethlehems. Moderne Krippenbauer haben die Weihnachtsgeschichte in den letzten Jahren auch schon unter einer Brücke dargestellt. Richtig oder falsch gibt es nicht. Krippen versetzen die Geburt Christi oft gerade in die eigene Heimat der Menschen, in die eigenen Lebenstraditionen oder Lebenssituation, ob in
Nordfinnland oder in Indien – oder sie versuchen eine realistische Gestaltung im Nahen Osten.
Tatsächlich gibt die Bibel keinen
Hinweis zu der Frage, in welcher Art Unterkunft Jesus geboren worden sein könnte – gesichert ist nicht einmal der Ort. Die Szenerie der Geburt Jesu in einer ärmlichen Umgebung aber geht auf Franz von Assisi zurück, der 1223 auf die Idee kam, den einfachen Menschen in den Bergen Umbriens die Weihnachtsgeschichte greifbar und lebendig zu erzählen. In einer Höhle in einer Felswand ließ er einen Stall bauen, ließ Bauern Tiere dorthin bringen und feierte mit Mensch und Tieren Weihnachten um das neugeborene Kind in der Futterkrippe. Aus Umbrien verbreitete sich diese Darstellung der ärmlichen Krippe, und mit der Zeit kamen immer mehr Figuren dazu.
Eine besondere Interpretation kommt der Ruine zu: Sie deutet an, dass Jesus in eine in Trümmern liegende Welt hineingeboren wurde – als Zerfall der alten Ordnung. Teilweise wurde die Tempelruine in der Vergangenheit auch antisemitisch als Symbol eines sich über das Judentum erhebenden Christentums genutzt.