Polizei reagiert auf Gerüchte über Impfpässe
Ermittlungen zu angeblichen Fälschungen
Landkreis Apothekerin Franziska Utzinger hat in Nersingen einen mutmaßlich gefälschten Impfpass auffliegen lassen. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtete sie zudem von „Gerüchten“, die ihr zugetragen worden seien, wonach Beamtinnen und Beamte der Polizei womöglich gefälschte Exemplare in Umlauf gebracht haben könnten. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat nun auf diese Gerüchte eine Stellungnahme abgegeben.
Inmitten der vierten Pandemiewelle würden Beamtinnen und Beamte täglich versuchen, durch ihren Dienst für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu sorgen, und auch selbst Vorbild für andere zu sein, wenn es um das Vorleben und die Beachtung der aktuell gültigen Richtlinien gehe, so ein Sprecher.
Auch und gerade deshalb würde die Polizei solche Gerüchte „sehr ernst“nehmen. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm habe mit Bekanntwerden der Behauptungen die Ermittlungen aufgenommen, um Ursprung, Hintergrund und Ernsthaftigkeit bewerten zu können. Bislang seien aber keine anderen Quellen für derartige Gerüchte bekannt. Es gebe derzeit auch keine dienst- oder strafrechtlichen Ermittlungen gegen Beamtinnen oder Beamte des Präsidiums, die eine Verbreitung gefälschter Impfausweise zum Inhalt hätten, so der Sprecher weiter.
Wie berichtet hatte am Montagnachmittag ein 68-Jähriger versucht, in einer Apotheke in Nersingen mit einem mutmaßlich gefälschten Impfpass ein digitales Zertifikat zu bekommen. Apothekerin Utzinger aber wurde stutzig und informierte die Polizei, die umgehend den Mann aufsuchte. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Memmingen seien das vorgezeigte Impfbuch und das Mobiltelefon sichergestellt worden. Gegen den 68-Jährigen aus dem Kreis Neu-Ulm wurde ein Strafverfahren eingeleitet.