Warum 2022 ein tolles Sportjahr wird
Schon Gedanken gemacht? Das Jahresende naht. Höchste Zeit, in sich zu gehen. Bilanz zu ziehen. Aber auch, Optimierungsprozesse anzustoßen. Was läuft gut? Was ließe sich verbessern? Stillstand ist ja nichts anderes als eine Form des Rückschritts. Vorsätze fürs Neue Jahr prägen stets ein Abwägen zwischen Für und Wider. Zwischen weniger und mehr.
So nehmen sich Menschen vor, weniger Alkohol in sich zu kippen, weniger Zigaretten wegzuatmen, weniger Müll zu produzieren oder weniger Gummibärchen zu vernichten. Wollen aber zugleich mehr lesen, mehr Zeit mit Freunden verbringen oder mehr Gemüse und Obst essen. Weit oben in der Liste hehrer Ziele: mehr Sport treiben. Fitnessstudios freuen sich, weil vor allem in den Wochen nach Silvester Pfunde verschwinden sollen.
Allgemein bestimmen den Sport Ziele. Stets geht es um höher, schneller, weiter. Also um mehr oder weniger. Weil es so reich an Vorsätzen ist, wird das Sportjahr 2022 auch so toll. Der FC Bayern wird seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Qatar beenden und dafür von Amnesty International ausgezeichnet werden. Unter „Mehr Menschenrechte, weniger Geldgier“bleiben Nationalteams der WM 2022 fern. Und der Weltverband Fifa und deren StartupWeltverbesserer Gianni Infantino werden sämtliche Einnahmen des Großturniers an gemeinnützige Organisationen spenden.
In Peking wird die Welt-Antidoping-Agentur über Arbeitslosigkeit klagen, weil sich bei Olympia plötzlich Athletinnen und Athleten saubere Wettkämpfe liefern. Unter „Mehr Fairness, weniger Betrug“stellen einschlägige Dopinglabore stattdessen Corona-Vakzine her, die Mitarbeiter in Arme jagen.
Weil der FC Bayern unter „Mehr Spannung, weniger Langeweile“einwilligt, dass er für einen Bundesligasieg nur noch zwei Punkte bekommt, bleibt die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag offen. Der DFB wählt unter „Mehr Frauen, weniger alte Männer“eine Verbandspräsidentin und dank „Mehr Gerechtigkeit, weniger Eigensinn“werden in ganz Europa Gehaltsobergrenzen und eine ausgewogene TV-Geldverteilung eingeführt.
Blöd nur: Selten werden Vorsätze in die Praxis umgesetzt. Da unterscheidet sich das Gummibärchen nicht vom Geldbündel.