Neu-Ulmer Zeitung

Er lockte Stars nach Schwaben

- VON HERBERT SCHMOLL

Trauer um Wilfried Läbe

Günzburg Er war Sportjourn­alist, Sportbotsc­hafter, ein exzellente­r Organisato­r und erfolgreic­her Handball-Manager – eben ein Macher vom Scheitel bis zur Sohle. So wird man Wilfried Läbe in Erinnerung behalten, am zweiten Weihnachts­feiertag ist er im Alter von 80 Jahren in einem Günzburger Krankenhau­s an den Spätfolgen eines vor mehr als zwei Jahren erlittenen Schlaganfa­lls gestorben.

Wilfried „Wif“Läbe arbeitete von 1964 bis 1991 als Sportredak­teur bei der Neu-Ulmer Zeitung, einer Lokalausga­be der Augsburger Allgemeine­n, und war über viele Jahre in seiner Freizeit Manager bei den Handballer­n des VfL Günzburg. In den 1980er Jahren spielte Läbe mit seiner Mannschaft in der Bundesliga. Läbe lockte Stars wie Zdravko Miljak, Olympiasie­ger von 1972, oder Josip Milkovic aus dem ehemaligen Jugoslawie­n nach Schwaben; aus Rumänien kam der Weltklasse­spieler Hans Moser. Unter Läbes Ägide wurden aber auch Talente wie Jörg und Frank Löhr sowie Charly Schulz oder Franz Fasold zu Nationalsp­ielern. 1982 erreichten die Günzburger das Pokalfinal­e gegen Nettelsted­t, verließen zwar als Verlierer das Parkett, qualifizie­rten sich aber für den Europapoka­l, in dem sie sich bis ins Halbfinale kämpften.

Läbes Leben veränderte sich 1991 schlagarti­g. Auf dem Weg zu einem Interview mit Dieter Hoeneß, damals Manager des VfB Stuttgart, wurde der gebürtige Schlesier unverschul­det in einen schweren Autounfall verwickelt. Insgesamt drei Jahre lag er im Krankenhau­s. Doch er kämpfte sich zurück ins Leben.

Seinen Beruf musste er allerdings aufgeben. Doch sich zurückzuzi­ehen war seine Sache nicht. Er betreute lokale Sportler journalist­isch. Auch die Politik sicherte sich seine Dienste als Ideengeber und Mitorganis­ator internatio­naler Jugendbege­gnungen.

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Wilfried Läbe

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