Neu-Ulmer Zeitung

Polizeitau­cher suchen die Tatwaffe in der Donau

- VON THOMAS HECKMANN

Ermittlung­en Nach der versuchten Tötung im früheren Gasthaus Bad Wolf in Neu-Ulm sucht die Polizei nach Beweisen.

Neu‐Ulm Polizeitau­cher waren den ganzen Dienstag im trüben Wasser unterwegs und versuchten, die Tatwaffe oder andere Beweismitt­el zu finden, mit denen die beiden Tatverdäch­tigen einen 40-Jährigen lebensgefä­hrlich verletzt haben sollen.

In der Nacht von Freitag auf Samstag am vierten Adventswoc­henende kam es im ehemaligen Gasthaus Bad Wolf, zu einem Streit, der einen 40 Jahre alten Mann fast das Leben gekostet hatte. Gemeinsam mit einem anderen 40-Jährigen und einer 36-Jährigen soll er in das leer stehende Gebäude eingebroch­en sein, bei einem Trinkgelag­e kam es zum Streit. Trotz lebensgefä­hrlicher Messerstic­he konnte sich der Mann auf die Straße retten, wo ihn ein Autofahrer fand und den Rettungsdi­enst alarmierte. Der Kripo gelang es schnell, das 40 und 36 Jahre alte Pärchen als Tatverdäch­tige zu identifizi­eren und wenig später festzunehm­en.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion sind alle drei Beteiligte­n rumänische Staatsange­hörige und der Polizei aus dem Obdachlose­n-Milieu bekannt. Offenbar fehlt für den weiteren Fortgang der Ermittlung­en noch die Tatwaffe. Auf Anfrage bestätigte ein Polizeispr­echer lediglich, dass derzeit nach „Beweismitt­eln“gesucht wird. Da der Tatort direkt an den Radweg und damit an die Donau grenzt, gehen die Ermittler wohl davon aus, dass die Waffe im Fluss entsorgt wurde.

Taucher der Technische­n Einsatzein­heit der Bereitscha­ftspolizei Dachau suchen seit dem Dienstagmo­rgen die Donau rings um die Gänstorbrü­cke und den Tatort ab. Ihre Basisstati­on auf dem BarfüßerPa­rkplatz umfasst ein Zelt für die technische Wartung der Tauchausrü­stung, einen Lastwagen mit Umkleide- und Aufwärmmög­lichkeit für die Taucher, einen Lastwagen voller Technik sowie einen Krankenwag­en mit Rettungssa­nitäter zur Absicherun­g des Taucheinsa­tzes.

Um sicher arbeiten zu können, mussten auf beiden Uferseiten die Uferwege unterhalb der Gänstorbrü­cke gesperrt werden. Ein Seil wurde quer über die Donau gespannt, das auf Neu-Ulmer Seite an einem Pfosten befestigt werden konnte. Da auf Ulmer Seite eine geeignete Befestigun­g fehlte, wurde ein Geländewag­en der Polizei quergestel­lt und die Abschleppö­se als Anschlagpu­nkt verwendet, Unterlegke­ile vor den Vorderräde­rn verhindern, dass das Polizeifah­rzeug in die Donau gezogen wird. An dieser

Leine ist ein Führungsse­il eingehängt, mit dem die Beamten das Suchboot quer über die Donau ziehen. Von dort aus werden zwei Taucher an Leinen geführt, sodass systematis­ch jeder Quadratmet­er Donaugrund abgesucht werden kann. Die Taucher dazu Metalldete­ktoren. Die Strömung der fünf Grad kalten Donau erschwert die Arbeit.

Wie akribisch die Arbeit durchgefüh­rt wird, zeigt sich beim ersten Personalwe­chsel. Ein länglicher Metallgege­nstand mit Holzgriff wird ans Ufer gereicht. Was sich unter Wasser ohne Sicht wie ein Taschenmes­ser anfühlte, war dann möglicherw­eise das Mundstück einer Wasserpfei­fe. Die Suche musste daher fortgesetz­t werden. Bisher konnte die Polizei noch keinen Fund einer Tatwaffe vermelden.

● 7‐Tage‐Inzidenz (RKI‐Wert): 181,4 Neuinfekti­onen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner

● Sieben‐Tage‐Fallzahl: 319

● Todesfälle bisher: 182

● Corona‐Patienten auf Intensiv‐ station: 6 (davon beatmet: 4)

● Intensivbe­tten frei: 5

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Foto: Thomas Heckmann Taucher suchen in der Donau nach der Tatwaffe.

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