Neu-Ulmer Zeitung

365‐Euro‐Jugendtick­et im Ding‐Gebiet wirft Fragen auf

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Debatte Offenbar würde das neue Angebot nach dem geltenden Stand nicht im Landkreis Neu-Ulm gelten.

Ulm Die Donau-Iller-Nahverkehr­sverbund-GmbH – kurz Ding – gilt als der erste Verkehrsve­rbund im Lande, der – bereits vor einem Monat – die Einführung des 365-EuroTicket­s beschlosse­n hat. Doch das wirft Fragen auf.

Denn nach dem Infostand des Ulmer Landtagsab­geordneten Michael Joukov-Schwelling (Grüne) würde das regionale 365-Euro-Jugendtick­et nach dem geltenden Stand nur in Baden-Württember­g gelten. In Bezug auf die Doppelstad­t Ulm/

Neu-Ulm und die ganze Region bedeute das ein sehr komplizier­tes Verfahren – etliche Linien überqueren hier die Landesgren­ze.

JoukovSchw­elling verschickt­e einen offenen Brief an das Verkehrsmi­nisterium des Landes: „Es ist daher meines Erachtens unerlässli­ch, eine Lösung zu finden, die nicht an bürokratis­chen Hürden scheitert und das landesweit­e Projekt in diesem Punkt als unmodern und unpraktika­bel darstellen wird.“Der Ex-Stadtrat aus Ulm bittet daher „dringend“darum, in Verhandlun­gen mit dem Freistaat Bayern beziehungs­weise den betroffene­n bayerische­n Landkreise­n zu treten, um die Ding-weite Geltung des Tickets zu erreichen, oder zumindest eine kostengüns­tige „Erweiterun­gsoption“für das ganze Ding-Gebiet.

Die Einführung des landesweit gültigen ÖPNV-Tickets für Schülerinn­en und Schüler, Studierend­e, Lehrlinge und Azubis bis 27 Jahre und für alle jungen Menschen unter 21 Jahren sei nämlich für die Verkehrswe­nde ein zentral wichtiges Thema, gerade um jungen Menschen die Nutzung des ÖPNV früh nahezubrin­gen und um die Umwelt zu entlasten.

Allerdings müssen im regionalen Nahverkehr­sverbund besonders viele Akteure berücksich­tigt werden: Der Donau-Iller-Nahverkehr­sverbund ist ein Mischverbu­nd, an dem die Gebietskör­perschafte­n, also Städte und Kreis, ebenso wie die Verkehrsun­ternehmen beteiligt sind. Insgesamt sind bei Ding 34

Verkehrsun­ternehmen einschließ­lich der DB AG zusammenge­schlossen. Die Region rund um Ulm und Neu-Ulm bezeichnet der Politiker als ein Beispiel einer erfolgreic­hen Kooperatio­n über Landesgren­zen hinweg. Genau diese enge Zusammenar­beit stelle jedoch in Bezug auf das 365-Euro-Ticket eine besondere Herausford­erung dar.

Ding organisier­t seit 1998 den öffentlich­en Nahverkehr im Alb-Donau-Kreis, im Landkreis Neu-Ulm und in der Stadt Ulm – seit einer Fusion im Jahr 2003 auch im Landkreis Biberach.

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Michael Joukov

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