Dieser Hilfsverein hat ein Erfolgskonzept
Benefiz Im Jahr 2017 wurde der Sendener Hilfsverein „Heart for life“gegründet. Rund 200 Familien unterstützt die Gruppe. Auch Schülerinnen und Schüler helfen mit.
Senden Hunderte von Pfandflaschen haben die Kinder der Grundschule Wullenstetten vor Kurzem für einen guten Zweck übergeben: Carola Lo Cicero von der Sendener Hilfsorganisation „Heart for life“wird den Plastikberg nun in Bargeld verwandeln, das bedürftigen Menschen aus der Region zugutekommen soll. Seit gut vier Jahren engagiert sich der Verein „Heart for life“für bedürftige Menschen aus der Region.
Auch an der Grundschule Ay und bei der Stadtjugendpflege Senden werden fleißig Flaschen gesammelt, um notleidende Familien zu unterstützen. Sie freue sich sehr, dass die Kinder und Jugendlichen mit dabei sind, sagte Vereinsvorsitzende Lo Cicero bei der Übergabe der in Papiersäcke gepackten Flaschen. „Mit vier Pfandflaschen, also einem Euro, kann ein Mensch einen Tag überleben“, rechnete Lo Cicero vor. Das reiche etwa für eine Packung Toastbrot und Wasser.
Die Mädchen und Buben seien mit viel Elan bei der Sache gewesen, berichtete Konrektor Dominik Kraus, „sie waren ganz begeistert, ihnen war immer bewusst, dass sie damit etwas für andere tun können“. Auch mit Sozialpädagogin Emel Eren haben die Schülerinnen und Schüler über die Hilfsaktion gesprochen. Die Flaschen werden nach und nach in die Pfandautomaten der örtlichen Supermärkte wandern, um so Geld für Kranke und sozial schwache Familien aus Senden und Umgebung zu generieren.
Dem Spendensammeln haben sich die derzeit 35 Mitglieder des Vereins seit seiner Gründung im Jahr 2017 verschrieben. In den letzten Monaten wurde das wegen der Corona-Pandemie zunehmend schwieriger, berichtet Lo Cicero, denn eigene Veranstaltungen, wie etwa die Spendengala, die der Verein schon mehrfach auf die Beine stellte, waren seitdem nicht mehr möglich. Auch Weihnachtsmärkte, wo die Helfer und Helferinnen sonst Handarbeiten, Liköre und Plätzchen verkauften, fanden nicht statt.
Immerhin hätten sich in den letzten Wochen Gelegenheiten für Einnahmen ergeben, so die Vereinschefin, die auch dem Sendener Stadtrat angehört. So verkauften örtliche Unternehmen einen Benefiz-Adventskalender zugunsten von Heart for life und die Mitglieder beteiligten sich am „Wünsche-Baum“im Ulmer Blautalcenter. An diesen Weihnachtsbaum hängten sie Wunschzettel von Bedürftigen, die wiederum von Spendern erfüllt werden konnten.
Derzeit unterstütze der Verein rund 200 Familien, sagte Lo Cicero, die überwiegend aus der Region stammen. Neu unter den Schützlingen sind in der letzten Zeit Obdachlose, die in einem privat betriebenen Ulmer Obdachlosenheim wohnen. „Wir haben schon Lebensmittel und Decken hingebracht“, berichtet Lo Cicero, „es sind vergessene Menschen.“Gerade in Pandemiezeiten würden die Ärmsten oft gar nicht bedacht. Vielfach seien die Obdachlosen aber auch schon froh über Besuche und Gespräche.
Große Kisten mit Lebensmitteln spendeten die Mitglieder unlängst auch wieder an die Sendener Tafel. Und sie haben eine große Anschaffung vor: Ein Vereinsauto, mit dem sie Sachspenden transportieren, Betroffene besuchen und Vereinstermine wahrnehmen können. Denn bisher benutzen die Helfer ihre Privatautos für alle Fahrten.
Allen Pandemie-Erschwernissen zum Trotz planen die Helfer bereits für den Herbst: Sie wollen wieder eine Charity-Gala veranstalten. Am 29. Oktober 2022 soll es so weit sein. „Planen müssen wir auf jeden Fall schon jetzt – wir werden ein tolles Programm vorbereiten“, sagt Lo Cicero, „und es gibt schon Karten“.