Wilfried Läbe lebte für den Sport
Nachruf Der Journalist und frühere Günzburger Handball-Boss ist am Sonntag gestorben.
Günzburg/Neu‐Ulm So sah er sich am liebsten: Als Hansdampf in allen Gassen, Tausendsassa, HandballMacher und -Manager, der mit seinem Wirken nicht hinter dem Berg hielt. Wilfried Läbe, langjähriger Sportredakteur der Neu-Ulmer Zeitung und der Illertisser Zeitung, ist am Sonntagabend im Alter von 80 Jahren gestorben. Der Sport war für ihn ein Lebenselixier, nicht nur Beruf, sondern auch Berufung.
Für die Zeitung berichtete er aus der Region Ulm und Neu-Ulm über den Sport. In Günzburg, wo er wohnte, wechselte er die Seite und agierte selbst. Ihm ist es mit zu verdanken, dass Günzburg in den 80erJahren im Handball in der Bundesliga spielte. Bis zu 4000 Besucher feuerten in der Rebay-Halle die Günzburger Handballer an, in deren Reihen Olympiasieger spielten und Nationalspieler heranreiften.
„Er war kein Mensch für zu Hause“, sagt Läbes Frau Marion am Telefon über den Verstorbenen, der lebenslustig gewesen sei und das „Leben genossen hat“. Doch am Ende ist alles zu viel geworden. Ein Schlaganfall vor zweieinhalb Jahren schränkte Läbe massiv ein. Schritt für Schritt kämpfte er sich wieder in den Alltag zurück. Die Zähigkeit und die Beharrlichkeit, die sich zuweilen auch in Sturheit verwandeln konnte, war ein typisches Wesensmerkmal des gebürtigen Schlesiers. „Er war ein Löwe durch und durch“, spielt Marion Läbe auf das Sternzeichen ihres Mannes und den damit verbundenen Eigenschaften an. Letztlich aber erholte sich Wilfried Läbe nicht mehr von den Spätfolgen des Hirnschlags. Vor 14 Tagen ist er ins Günzburger Kreiskrankenhaus gekommen und hat es nicht mehr verlassen können.
Vor 30 Jahren bereits hätte Läbes Leben nach einem Autounfall zu Ende sein können. Vier Wochen lag er im Koma, die Ärzte der Unfallklinik Murnau hatten ihm fast keine Überlebenschancen eingeräumt. Das war glücklicherweise eine Fehleinschätzung. Drei Jahre aber musste Läbe insgesamt im Krankenhaus verbringen. (ioa)