Neu-Ulmer Zeitung

Neues „Facebook“für Ulm?

- VON VERONIKA LINTNER

Idee Die Seite Vima will Menschen verbinden. Jetzt hat sie der Ulmer Verein Ileu vorgestell­t.

Ulm Zugegeben, noch herrscht kein Trubel auf dieser Seite. Aber hier und da regt sich schon etwas in den Foren und Rubriken: „Suche jemanden, der sich mit Kameratech­nik auskennt und mir ein paar Funktionen erklärt“, schreibt einer. Oder: „Suche Interessie­rte, die mit mir im Tandem Chinesisch auf A1-Niveau trainieren.“Und: „Suche Menschen, die sich mit mir über Bücher austausche­n.“Auf der Internet-Seite Vima, die der Ulmer Verein Ileu ins Leben gerufen hat, sollen sich bald viele solcher Beiträge finden. Die Plattform will Menschen verbinden – jetzt erst recht, in Zeiten der Pandemie.

Vima, das steht als Kurzform für „Virtuell. Mitmachen. Aktiv in Ulm“. Auf den übersichtl­ichen Seiten von www.vima-ulm.de finden sich Rubriken wie „Veranstalt­ungen“, „Interessen­gruppen“, „Suche/ Biete“. Ist die Seite also ein zweites Facebook? Gibt es das nicht schon in zig Varianten und am Ende schreiben und posten doch alle auf Instagram? „Bei uns geht es vor allem darum, Interessen und Kompetenze­n zu sammeln“, erklärt Carmen Stadelhofe­r, als sie die Seite im Museum Ulm vorstellt. Digital und offen: Wirklich jeder könne auf Vima schreiben, suchen, finden – Menschen aus Ulm, der Region und von überall.

Stadelhofe­r ist Vorsitzend­e des Vereins, der die Seite betreibt: Ileu, das „Institut für virtuelles und reales Lernen in der Erwachsene­nbildung an der Universitä­t Ulm“. Auf Bürger- und Begegnungs­projekte konzentrie­rt sich Ileu seit der Gründung 2002, das neueste Experiment ist nun diese Kontaktbör­se. Die Seite biete die Chance, auf neue Weise gemeinsam zu lernen, sagt Stadelhofe­r. Zum Beispiel im Forum zum Thema Hunde-Erziehung. Mit solchen Gesprächen im Netz, in offenen und geschlosse­nen Gruppen und im persönlich­en Chat, soll Vima die Einsamkeit dieser Tage durchbrech­en. „Wir müssen die Leute in Kontakt bringen“, so beschreibt Stadelhofe­r die Idee, in der Pandemie ein Netzwerk zu schaffen. Und aus dem Plausch im Netz können – vielleicht in besseren Zeiten – auch Treffen im realen, ganz analogen Leben entstehen.

Vima soll nicht nur, aber besonders auch ältere Generation­en ansprechen. Die Seite gehört zur IleuInitia­tive „Vives@BW, virtuell verbunden, Seniorinne­n und Senioren in Baden-Württember­g“. Und das Projekt ist auch Teil der digitalen StadtIniti­ative „Ulm 4 Clever City“. Jetzt wartet Vima auf neue Beiträge – in Kategorien wie „Gemeinsam Peter Handke lesen“, „Nichts für Suppenkasp­er“, „Reise in die Donaulände­r“. Obendrein gibt es kurze Nachrichte­n aus Ulm und Umgebung.

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Foto: Lintner Vima heißt die neue Plattform, die Men‐ schen zusammenbr­ingt.

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