Verhandlungen kommen nicht voran
Ukraine Keine Fortschritte in Sicht. Deutschland liefert weitere Waffen.
Kiew Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende der Kampfhandlungen gestalten sich nach Angaben beider Seiten kompliziert. „Die Verhandlungen sind schwierig“, sagte der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak. Auch Moskau sprach von schleppenden Verhandlungen. Die Delegationen beider Länder haben sich mehrfach persönlich in Belarus getroffen. Mittlerweile wird in Videokonferenzen verhandelt.
Zum Kampf gegen die russischen Truppen fordert die Ukraine weitere Waffenlieferungen. Eine moderne Flugabwehr sowie Marschflugkörper und Granaten seien notwendig, betonte Podoljak. Er forderte von den „lieben Partnern“neben Flugabwehr und Marschflugkörpern auch ein hartes Embargo für russisches Öl sowie die Schließung von Häfen für russische Schiffe.
Deutschland liefert nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock derzeit weitere Luftabwehrraketen vom Typ Strela an die Ukraine. Sie seien „auf dem Weg“, sagte die Grünen-Politikerin. Die Ukraine hat bisher von Deutschland 500 Raketen erhalten. Ursprünglich war von bis zu 2700 die Rede. Das Verteidigungsministerium will überdies 2000 weitere Panzerfäuste aus den Beständen der Bundeswehr liefern. Einen entsprechenden Antrag hat es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beim Bundessicherheitsrat gestellt.
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat den Angriff auf sein Land als Völkermord bezeichnet. „Das ist ein Genozid“, betonte der 50 Jahre alte ehemalige Profiboxer in einer Live-Schalte mit dem Stadtrat von Kiews Partnerstadt München. (AZ) » Politik, Bayern